Rettungshubschrauber der Bundeswehr im Anflug

Hubschrauberausbildung der Hundeführer in Schwäbisch Gmünd

Am Wochenende vom 08.-10.09.2023 nahmen unsere Hundeführer Franz Schreiber und Andreas Bartl an einem Hubschrauberausbildungswochenende bei der Bergwacht Schwäbisch Gmünd teil. Rund 100 Einsatzkräfte von verschiedenen Rettungsorganisationen trainierten in Degenfeld an einem Airbus H145 Hubschrauber des SAR-Dienstes der Bundeswehr, Standort Niederstetten, verschiedene Rettungstechniken.  Für die Einsatzhunde der Bergwacht und ihre Hundeführer/innen ging es dabei hauptsächlich um den Vorgang des Auf-und Abwinchens an der Seilwinde des Hubschraubers. Dieses sehr anspruchsvolle Manöver wird vor allem bei Sucheinsätzen auf Lawinen durchgeführt, um Hund und Hundeführer schnell direkt auf -oder an der Lawine abzusetzen, da hierbei meist höchste Eile geboten ist und mit den Suchmaßnahmen schnellstmöglich begonnen werden muss. Das Windenmanöver erfordert ein hohes Maß an Konzentration, viel Vertrauen zwischen Hund und Hundeführer/in und muss deshalb regelmäßig geübt werden.

Hundeführer Andi mit Lawinenhund Hades
Hundeführer Andi mit Lawinenhund Hades

Der Border-Collie Hades ist mit 7,5 Jahren die jüngste Einsatzkraft bei der Bergwacht Wasserburg. Im Frühjahr 2021 hat der Rüde gemeinsam mit seinem Hundeführer Andreas Bartl die Rettungshundeprüfung bei der Lawinen -und Rettungshundestaffel (LRHS) der Bergwacht, Region Hochland, bestanden und ist seitdem für Vermisstensuchen im Gebirge und unwegsamen Gelände einsatzbereit. Im Winter 2022 haben die beiden auch die Einsatzprüfung zur Lawinensuche erfolgreich abgelegt und sind seitdem auch für die Suche nach in Lawinen verschütteten Personen einsatzfähig.

Die Ausbildung zum Bergwacht-Suchhundeteam ist sehr aufwändig und zeitintensiv. Zunächst muss der angehende Bergwacht-Hundeführer die ca. 2-3 Jahre dauernde Ausbildung zur Bergwacht-Einsatzkraft absolvieren. Diese umfasst: sicheres bewegen im Alpinen Gelände im Sommer und Winter, Klettern, Seilsicherungstechnik, Orientierung, Naturschutz, Skifahren auf der Piste und im Gelände, Skibergsteigen, Kondition, Lawinenkunde, Rettungstechniken im Sommer und Winter, Luftrettung und fundierte Kenntnisse in der Notfallmedizin. Hat der Anwärter diese Fertigkeiten in insgesamt sieben Prüfungen unter Beweis gestellt, kann er als Mitglied in die Lawinenhundestaffel aufgenommen werden. Hier müssen weitere ca. 2-3 Jahre an Ausbildung absolviert werden, bis Hund und Hundeführer zu den Einsatzprüfungen antreten können. Die Hundeausbildung beginnt dabei im Idealfall bereits im Welpenalter. Der Hund wird dabei mit viel Spaß und Motivation spielerisch an seine Aufgabe herangeführt. Auch der Hund muss sich im alpinen Gelände sicher bewegen können und ist -seinem Alter angepasst- entsprechend häufig mit seinem Hundeführer in den Bergen unterwegs. Drüber hinaus ist ein hohes Maß an Sicherheit und Unbefangenheit gegenüber fremden Personen und Lärmeinwirkung erforderlich. Dies wird bei der Wesensüberprüfung ebenso überprüft, sowie dass der Hund nicht aggressiv oder ängstlich ist. Immerhin müssen die Hunde mit den verschiedensten Transportmitteln wie ATV(Quad), Pistenraupe, Skilift oder dem Hubschrauber transportiert oder gar abgeseilt werden. Nach dem Wesenstest sind Prüfungen in der Unterordnung, Vermisstensuche und Lawinensuche abzulegen. Diese müssen ebenso jährlich wiederholt werden, wie die Teilnahme im Hubschraubersimulator im ZSA in Bad Tölz und jährliche Flugtrainings mit dem Hubschrauber.

Hundeführer Andi mit Lawinenhund Hades
Hundeführer Andi mit Lawinenhund Hades
Hundeführer Franz mit Hund Bero
Hundeführer Franz mit Hund Bero

Lawinensuchhund Hades

Sucheinsatz in den Blaubergen

In den frühen Morgenstunden des 30.04.2023 wurde unser Hundeführer Andreas Bartl mit Suchhund Hades zu einem Sucheinsatz nach Rottach-Egern in die Blauberge alarmiert. Ein Wanderer war als Vermisst gemeldet worden, der dann später bei Anbruch der Dämmerung wohlbehalten das Tal erreicht hatte.

Unser Hundeführer war mit drei weiteren Hundeteams der Lawinenhundestaffel Hochland am Sucheinsatz beteiligt.

Presseartikel Münchner Merkur