Aufwändige Rettungsaktion am Ostermontag im Kampenwandgebiet

Einsatz für die Bergwachten Wasserburg und Aschau-Sachrang

Zu einer aufwändigen Rettungsaktion im Kampenwand-Gebiet wurden gestern die Bergwachten Wasserburg und Aschau-Sachrang alarmiert.


Eine vierköpfige Familie aus der Nähe von München war gegen 10:00 Uhr von Aschau aus zu einer Bergtour in Richtung Sonnwendwand aufgebrochen. Anfangs noch unterwegs auf einem wenig begangenen Steig, der auf der Nordseite in Richtung der Sonnwendwand führt, verloren die Wanderer bald im schneebedeckten Gelände den Weg und stiegen durch den steilen Wald weiter bergauf. Nach etwa vier Stunden Gehzeit konnte die Familie im steilen Waldgelände und aufgrund der hohen Schneelage nicht mehr vor und zurück. Gegen 14:00 Uhr alarmierte der Vater die Bergwacht und konnte mittels einer Handyapp seine Standortkoordinaten mitteilen.


Die Bergwachten Wasserburg und Sachrang-Aschau organisierten daraufhin eine gemeinsame Rettungsaktion. Drei Mann der Bergwacht Wasserburg stiegen von oben in das unübersichtliche Gelände ein und erreichten die Familie nach ca. 1,5 Stunden. Parallel dazu stiegen vier Mann der Bergwacht Aschau-Sachrang von unten auf und versicherten steile und gefährdete Abschnitte mit Geländerseilen. Streckenweise am Seil gesichert führten die Bergwachtmänner die nur mit Turnschuhen bekleidete Familie zurück auf den Steig und begleitete diese sicher ins Tal. Der Einsatz dauerte gut vier Stunden.
Die Bergwacht weist darauf hin, dass in den Bergen oberhalb von etwa 1.300 Metern noch immer winterliche Verhältnisse herrschen. Aufgrund des schneereichen Winters sind die Wege noch immer streckenweise schneebedeckt und erfordern entsprechende Ausrüstung.

Skitourengeherin an der Kampenwand abgestürzt

Eine Skitourengeherin aus der Region ist am gestrigen Sonntag gegen 10.15 Uhr an der Kampenwand etwa 150 Meter abgestürzt und schwerst verletzt worden.

Die Frau war auf dem Verbindungsweg zwischen Kampenwandseilbahn und Steinling-Alm auf hartem Untergrund ausgerutscht und stürzte in Folge rund 150 Meter über fels- und baumdurchsetztes Steilgelände ab. Die Dienstmannschaft der Bergwacht Wasserburg übernahm die Erstversorgung der Verunglückten und sicherte diese gegen ein weiteres Abrutschen ab.

Eine Notärztin des Traunsteiner Rettungshubschraubers Christoph 14 wurde per Tau an die Unglücksstelle geflogen und stabilisierte die Patientin. Der Abtransport erfolgte per Taubergung zum Zwischenlandeplatz Gori-Alm und von dort in das Klinikum Traunstein.

Es waren sechs Männer der Bergwacht Wasserburg und zwei Männer der Bergwacht Aschau-Sachrang zwei Stunden lang im Einsatz.

Schwer verletzter Moutenbiker und Rettung aus den Kaisersälen

Am Samstagmittag den 08.04.2017 wurden die Einsatzkräfte der Bergwacht Wasserburg auf der Kampenwand Zeugen eines Mountainbike-Unfalls. Ein 45jähriger aus dem Landkreis Mühldorf war nahe der Diensthütte bei einem Überholmanöver gestürzt und hatte sich trotz Helms schwere Kopfverletzungen zugezogen. Bereits nach 5 Minuten konnten die Bergwacht-Männer, darunter ein Notarzt, mit der Versorgung beginnen. Auf Grund der schweren Verletzungen wurde der Rettungshubschrauber Christoph 1 aus München hinzugezogen. Der Patient wurde zum Landeplatz an der Steinlingalm transportiert.

Schon während der Übergabe an die Besatzung wurden die Wasserburger Bergretter zu einem zweiten Einsatz in die sogenannten Kaisersäle gerufen. Eine 28 jährige hatte sich bei einem Sturz eine Fraktur am Arm zugezogen. Um einen nicht ungefährlichen Abtransport über ein Schneefeld zu vermeiden übernahm der gerade vom ersten Einsatz frei gewordene Hubschrauber die Rettung mit der Seilwinde. Die Kameraden der Bergwacht Sachrang-Aschau transportierten die Begleiter der Patientin ins Tal.

Abgestürzter Kletterer auf der Kampenwand

Gegen 13:45 Uhr wurden die Einsatzkräfte der Bergwacht Bereitschaft Wasserburg zu einem Kletterunfall auf der Kampenwand alarmiert. Die diensthabende Mannschaft rückte sofort zum so genannten „Gmelchturm“ aus. Zusätzlich zu einem Rettungshubschrauber machten sich mehrere Kameraden der Bereitschaft Sachrang-Aschau auf den Weg, um im Falle einer Verschlechterung der Flugbedingungen bodengebunden abtransportieren zu können.
Wie sich herausstellte war ein 50jähriger Mann 20 Meter abgestürzt. Der Verunglückte wurde bis zum Eintreffen der Rettungskräfte bereits durch seine Begleiter und hinzugekommene Bergsteiger hervorragend erstversorgt. Die Bergwacht und der Hubschrauber-Notarzt übernahmen die weitere medizinische Versorgung des Schwerverletzten. Der Abtransport aus dem steilen Gelände erfolgte mittels Hubschrauber und Seilwinde.
Die Begleiter und die Ersthelfer wurden zur Steinlingalm begleitet und durch das Krieseninterventionsteam der Bergwacht weiter betreut.

Patient im Bergesack an der Seilwinde