Am vergangenen Freitag, dem 01.11.24 wurde unsere Dienstmannschaft um 15:00 Uhr zu einer verletzten Wanderin alarmiert.
Eine 68-jährige Frau aus Mittelfranken befand sich auf dem Abstieg vom Ostgipfel der Kampenwand, als sie in den Kaisersälen stolperte und über eine 2-3 Meter hohe Felsstufe stürzte. Die Frau wurde bei dem Sturz mittelschwer verletzt und konnte den Abstieg nicht mehr fortsetzen.
Drei Wasserburger Bergwachtmänner stiegen zu der Verletzten auf, parallel nahm der Rettungshubschrauber Christoph 14 aus Traunstein einen Luftretter der Bergwacht auf und setzte ihn zusammen mit dem Notarzt per Winde an der Einsatzstelle ab. Nach notärztlicher Versorgung wurde die Patientin im Rettungssitz vom Hubschrauber aufgenommen und in die Klinik nach Prien geflogen. Die Bergwacht begleitete die Angehörigen zur Steinlingalm und fuhr sie mit dem Auto zurück ins Tal.
Sechs Einsatzkräfte waren rund eineinhalb Stunden im Einsatz.
Wieder einmal kein Wetterglück hatten die Wasserburger Bergwachtler mit ihrer Bergmesse am 03. Oktober 2024 auf der Kampenwand. Und gerade wohl deshalb haben die Verantwortlichen um die Vorstände Fabian Posch und Florian Zwingler schon vorher entschieden, die Veranstaltung trotz der Wetterkapriolen durchzuführen.
Pater Anton Dimpfmaier aus Gars, der familiäre Beziehungen in die Bergwacht hinein hat, zelebrierte den Gottesdienst auf der Parkfläche direkt oberhalb der Diensthütte. Dort waren die vom Tal herauf- oder von der Seilbahn herüber gewanderten Gäste sowie die Gastgeber von der Bergwacht etwas vor dem kalten Nordostwind geschützt.
In seiner der Witterung entsprechend angepassten kurzen Predigt ging der Pater aus Gars auf die Inhalte des Evangeliums und der Lesung zum Erntedankfest ein. „Es ist nicht alles nur einfach so da, was wir so haben“ meinte Pater Dimpflmaier. Ebenso wie die Frauen und Männer der Bergwacht auch nicht nur einfach so da sind. Viel Zeit müssen sie investieren, damit sie für ihre Einsätze hervorragend gut ausgebildet und trainiert sind. Musikalisch schön begleitet wurde der Gottesdienst von fünf jungen Bläsern der Wasserburger Stadtkapelle. Danach blieben die – leider nicht allzu vielen – Besucher noch rund um die Hütte unter den zwei Pavillons sitzen und ließen sich die heiße Gemüsesuppe schmecken. Wer es etwas fleischiger wollte, bekam als Einlage Wiener Würstel dazu. Zusätzlich war das Kuchenangebot wieder einmal „gipfelmäßig“. Bis dann der kalte Wind doch zum Heimweg aufforderte, verging wohl auch deshalb noch eine schöne und gesellige Zeit.
Damit unseren Patienten auch in steilem und absturzgefährlichem Gelände jederzeit schnell und sicher geholfen werden kann, führen unsere Einsatzkräfte regelmäßig Übungen durch, in denen auch komplexe Rettungen trainiert werden. Wichtig ist dabei immer das Durchspielen möglichst realistischer Einsatzszenarien.
Beispielhaft wurde am vergangenen Samstag 07.09.24 die Versorgung und der Abtransport eines abgestürzten Kletterers aus dem Steilgelände unterhalb des Staffelstein-Gipfels simuliert.
Der Schwerpunkt wurde auf ein rasches und sicheres Erreichen des Patienten und dessen Erstversorgung gelegt. Zwei Einsatzkräfte versicherten den Aufstieg und die Einsatzstelle mit Geländerseilen um ein sicheres Arbeiten am Patienten gewährleisten zu können. Der Wasserburger Bergwachtnotarzt versorgte den Patienten medizinisch. Mit Seil- und Flaschenzügen wurde die Gebirgstrage an den Einsatzort verbracht und der Patient schonend im steilen Gelände in den Bergesack mit Vakuummatratze gelagert. Mit sechs Übungsteilnehmern wurde der „Verletzte“ durch eine steile Rinne zum Wandfuß abgeseilt und mit der Gebirgstrage zur Steinling-Alm transportiert.
In einer abschließenden Nachbesprechung wurden die Abläufe nochmals diskutiert und ein positives Resümee der zweistündigen Übung gezogen.
Am Montag, dem 23.09. wurde die Bergwacht gegen 16:30 Uhr zu einem verletzten Wanderer an der Kampenwand alarmiert. Ein 66-jähriger Urlauber aus Dresden war unterhalb des Münchner Hauses gestürzt und hatte sich schwer am Bein verletzt.
Ein Wasserburger Bergwachtmann, der zufällig gerade an der Diensthütte war, fuhr mit dem All Terrain Vehicle (ATV) zu dem Verletzten und konnte so nur wenige Minuten nach Alarmierung bereits die Erstversorgung übernehmen. Zum schonenden Abtransport in die Klinik wurde der Rettungshubschrauber Christoph 14 aus Traunstein angefordert, der den Patienten im Rettungssitz gesichert per Winde aufnahm.
Fünf Einsatzkräfte der Bergwacht Sachrang-Aschau fuhren mit deren Bergwachtfahrzeug vom Tal aus zur Steinlingalm und brachten die Ehefrau des Verletzten ins Tal. Durch die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten konnte der Einsatz in weniger als einer Stunde beendet werden.
Zur Versorgung eines verletzten Wanderers wurde unsere Dienstmannschaft gegen 13:45 Uhr am 08. September alarmiert.
Ein 31-jähriger Mann aus München war kurz unterhalb des Gipfels der Gederer Wand gestürzt und hatte sich schwer am Sprunggelenk verletzt. Aufgrund der schlechten Handyverbindung war der genaue Standort zunächst nicht genau feststellbar, weshalb zwei Einsatzkräfte zunächst mit den Einsatz-Ebikes zum Roßboden fuhren und den Weg unterhalb des Zwölferturms absuchten. Ein weiterer Bergwachtmann stieg zusammen mit dem Wasserburger Bergwachtnotarzt Richtung Gederergipfel auf und erreichte nach ca. 30 Minuten die Einsatzstelle.
Die beiden Bergwachtmänner versorgten den verletzten Wanderer medizinisch und forderten zum schnellen und schonenden Abtransport einen Rettungshubschrauber mit Winde an.
Der Traunsteiner Rettungshubschrauber Christoph 14 landete auf der Straße unterhalb der Steinlingalm zwischen, nahm einen weiteren Wasserburger Luftretter auf und setzte diesen zusammen mit dem Hubschraubernotarzt an der Einsatzstelle ab. Im Rettungssitz gesichert wurde der Patient direkt in den Hubschrauber gewincht und ins Krankenhaus nach Prien geflogen.
Da die Funkverbindung im Gebiet um die Gederer Wand erfahrungsgemäß sehr schlecht funktioniert fuhren zur Unterstützung drei Aschauer Kollegen zur Steinlingalm und bauten dort ein Funk-Gateway auf, um so die reibungslose Kommunikation zu sichern. Sieben Einsatzkräfte waren rund zwei Stunden lang im Einsatz.
Christoph 14 im Anflug zur EinsatzstelleNotarzt und Patient an der SeilwindeChristoph 14 am ZwischenladeplatzChristoph 14 im Landeanflug
Zu einem anspruchsvollen Felseinsatz mit glücklichem Ausgang kam es am vergangenen Samstag, dem 20.07. gegen 16:20 Uhr.
Ein sehr erfahrener und gut trainierter Kletterer aus Unterfranken, der die Route bereits aus mehreren Begehungen kannte, war in die brüchige und selten begangene Schmidkunzführe in der Nordwand des Gederer Pfeilers eingestiegen. Die Klettertour im III. Schwierigkeitsgrad führt hinter dem abgespaltenen Turm des Gederer Pfeilers durch eine höhlenartig geformte Halle auf die Ostseite der Gedererwand. Im Bereich der sog. Halle verletzte sich der 54-jährige, so dass er kurzfristig nicht mehr weiterklettern konnte und einen Notruf absetzte.
Zwei Wasserburger Bergwachtler, die sich zufällig auf einer privaten Tour auf der Nordseite der Gedererwand aufhielten, stiegen direkt nach dem Alarm zum Wandfuß auf und konnten Rufkontakt mit dem Kletterer herstellen. Fünf Einsatzkräfte der Dienstmannschaft rückten mit umfangreichem Seil- und Bergematerial von der Diensthütte an der Kampenwand von oben zur vermuteten Einsatzstelle aus, parallel war der Rettungshubschrauber Christoph 1 aus München zu dem Einsatz alarmiert.
Nach mündlicher Abklärung durch die beiden Bergwachtmänner am Wandfuß zu den Verletzungen des Kletterers, meinte dieser, den Weiterweg nun doch aus eigener Kraft fortsetzen zu können. Da nicht klar war, ob der Mann ohne Unterstützung zum Ausstieg weitersteigen konnte, stieg ein Bergwachtler zu dem Mann auf, klärte das Verletzungsmuster ab und stieg gemeinsam mit dem Verunfallten durch den zweiten Teil der Kletterroute zum Ausstieg am Gipfelgrat zur Gedererwand. Gemeinsam mit den Bergwachtmännern aus der Dienstmannschaft stieg man mit dem Kletterer ab zum Rossboden, von wo der Mann den weiteren Abstieg alleine antreten konnte.
Durch die zufällige und schnelle Abklärung der Bergwachtmänner vor Ort konnte ein aufwändiger und anspruchsvoller Rettungseinsatz mit dem Hubschrauber verhindert werden.
Sieben Einsatzkräfte waren knapp zwei Stunden im Einsatz.
Stark gefordert waren die Bergwachten Wasserburg und Aschau am vergangenen Sonntagnachmittag.
Gegen 13:30 Uhr wurden die Dienstmannschaften zu einem gestürzten Fahrradfahrer alarmiert. Ein 13-jähriger aus Baden-Württemberg war mit seinem Ebike über die Skipiste Richtung Aschau unterwegs, als er im Bereich der sog. Sonnenkurve gestürzt und mit schweren Kopfverletzungen liegengeblieben war.
Parallel rückten zwei Bergwachtmänner aus Aschau vom Tal und drei Einsatzkräfte mit dem Wasserburger Bergwachtnotarzt von der Diensthütte Kampenwand zur Unfallstelle aus. Der Patient konnte zeitnah versorgt und mit dem Bergwachtfahrzeug nach Aschau transportiert werden, wo der Rettungswagen und der Notarzt aus Prien für den weiteren Transport in die Klinik bereits auf das Eintreffen warteten. Aufgrund der Schwere der Verletzungen wurde im weiteren Verlauf der Rettungshubschrauber Heli 3 aus Kufstein angefordert, der den Patienten zur weiteren Versorgung ins Klinikum nach Salzburg flog.
Noch während des Transports nach Aschau folgte die nächste Alarmierung zu einer abgestürzten Person auf der Nordseite des Sulten. Ein 39-jähriger Urlauber aus Rumänien war im Abstieg von der Steinlingalm im steilen Waldgelände ausgeglitten und rund 30 m durch felsdurchsetztes Steilgelände abgerutscht, wodurch er sich mittelschwer verletzt hatte. Ein zufällig die Unfallstelle passierender Wasserburger Bergwachtmann übernahm die Erstversorgung und setzte die Rettungskette in Gang. Es gelang ihm, den Verunfallten durch das Waldgelände wieder auf den Weg zu bringen und versorgte den Mann bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte.
Der Wasserburger Bergwachtnotarzt fuhr unmittelbar von der Übergabe des ersten Patienten wieder Richtung Berg. Zusammen mit fünf Bergwachtlern aus Wasserburg und vier Kollegen aus Aschau transportierten sie den Patienten mit der Gebirgstrage, an einem 60 Meter langen Geländerseil gesichert, bis zur nächsten Forststraße und fuhren den Mann zur Übergabe an den Landrettungsdienst nach Aschau.
Auch auf diesem Transport folgte eine weitere Alarmierung zur Sonnenalm. Eine 61-jährige Usbekin war auf dem Weg von der Steinling- zur Sonnenalm gestürzt und hatte sich schwer am Bein verletzt. Da der Wasserburger Bergwachtnotarzt noch mit dem zweiten Patienten gebunden war, fuhr ein Bergwachtmann aus Aschau die Priener Notärztin, die sich noch für den ersten Patienten in Aschau vor Ort befand, kurzerhand per ATV auf die Kampenwand. Parallel fuhr ein Wasserburger Bergwachtmann mit dem Einsatz-Ebike zur Unfallstelle und versorgte die Patientin gemeinsam mit zwei zufällig anwesenden Bergwachtmännern aus der Ramsau bei Berchtesgaden. Nach der gemeinsamen medizinischen Versorgung entschied man sich zum schnellen und schonenden Abtransport für eine Bergung mit dem Rettungshubschrauber. Der hinzugerufene Rettungshubschrauber Christoph 14 aus Traunstein nahm die Patientin im Bergesack verpackt mit der Winde auf und flog sie zur weiteren Versorgung ins Klinikum Rosenheim.
Unmittelbar nach der Rückkehr der Einsatzkräfte zur Wasserburger Diensthütte meldete sich eine 26-jährige Frau aus dem Raum Frankfurt zur Versorgung einer Verletzung, die sie sich nach einem Sturz im Abstieg vom Kampenwand-Ostgipfel zugezogen hatte. Die Frau wurde medizinisch versorgt und konnte den Abstieg aus eigener Kraft fortsetzen.
Durch die optimale Zusammenarbeit aller Einsatzkräfte konnten innerhalb von nur viereinhalb Stunden insgesamt vier Einsätze abgearbeitet werden, die über die gesamte Kampenwand verteilt lagen.
Es waren sieben Bergwachtler aus Wasserburg, sechs Einsatzkräfte aus Aschau, zwei Rettungshubschrauber, sowie die Landrettungsdienste aus Prien für viereinhalb Stunden im Einsatz.
Seilgesicherter Abtransport mit der GebirgstrageSeilgesicherter Abtransport mit der GebirgstrageSeilgesicherter Abtransport mit der GebirgstrageSeilgesicherter Abtransport mit der GebirgstrageWindeneinsatz mit Christoph 14 in der Nähe der Sonnenalm
Das vergangene Wochenende läutete mit seinen Frühlingstemperaturen die Wandersaison ein.
Am Samstag, dem 11. Mai betreute unsere Dienstmannschaft im Sanitätsdienst den Chiemgau Trail Run, eine Berglaufveranstaltung, die in Distanzen unterschiedlicher Länge unter anderem über die Kampenwand führt.
An verschiedenen Punkten entlang der Laufstrecke postierten sich die Bergwachtler und standen in der Zeit zwischen 10:30 und 16:30 Uhr zur Sanitätsabsicherung bereit. Die knapp 800 Teilnehmer, von welchen ein Großteil die Langstrecken über die Kampenwand absolvierten, kamen sämtlich unfallfrei und ohne Zwischenfälle ins Ziel. Der Langstrecken-Sieger – ein 36-jähriger Belgier – benötigte auf der 61,1 km langen Strecke über 3.374 Höhenmeter nur 6 Stunden und 13 Minuten!
Am Sonntag, dem 12. Mai benötigte ein älteres Ehepaar aus Thüringen die Hilfe der Bergwacht. Die beiden 85-jährigen Kurgäste wollten von der Bergstation der Kampenwandbahn zurück zum Parkplatz nach Aschau wandern. Im Kohlstattgraben unterhalb der Maisalm konnten die beiden den Abstieg erschöpfungsbedingt nicht mehr aus eigener Kraft fortsetzen und setzten einen Notruf ab. Drei Mann der Wasserburger Bergwacht nahmen das Ehepaar auf, versorgten es mit Getränken und fuhren es zur Talstation nach Aschau, von wo sie selbständig den weiteren Heimweg antreten konnten.
Drei Einsatzkräfte waren rund eine Stunde im Einsatz.
Zu einem gestürzten Radfahrer wurde die Wasserburger Dienstmannschaft am 09. Mai gegen 15:15 Uhr alarmiert. Ein 52-jähriger Mann aus dem Landkreis Ebersberg war bei der Abfahrt mit seinem Gravelbike zwischen Gorialm und Goriloch in einer Kurve gestürzt und hatte sich mittelschwer verletzt.
Vier Einsatzkräfte, darunter der Wasserburger Bergwachtnotarzt, fuhren mit dem Bergwachtfahrzeug von der Diensthütte zur Einsatzstelle und versorgten den Mann. Der weitere Transport erfolgte ins Tal nach Hintergschwendt, von wo die weitere Fahrt in die Klinik durch den Landrettungsdienst erfolgte.
Vier Bergwachtmänner waren eine Stunde lang im Einsatz.
Vier Kletterer aus München begingen am Samstagvormittag in zwei Seilschaften die klassische Kampenwand-Überschreitung, als zwischen Westgipfel und Gmelchturm einer der Kletterer über eine 2-3 Meter hohe Felsstufe stürzte und verletzt auf einem Absatz liegenblieb.
Die Seilpartner leisteten Erste Hilfe und alarmierten die Bergwacht. Zwei Wasserburger Bergwachtler stiegen von der Diensthütte zur Unfallstelle auf, parallel flog der Traunsteiner Rettungshubschrauber Christoph 14 einen Notarzt und je einen Luftretter der Bergwachten Wasserburg und Aschau zur Einsatzstelle.
Nach der medizinischen Versorgung wurde der 28-jährige in den Luftrettungssack verpackt, per Seilwinde vom Rettungshubschrauber aufgenommen und zur weiteren Behandlung in die Klinik geflogen. Die Seilpartner des Verunfallten wurden von drei Bergwachtlern gesichert und zurück zum Einstieg begleitet.
Sieben Einsatzkräfte der Bergwachten Wasserburg und Aschau waren rund zwei Stunden im Einsatz.
Hubschrauber wird an der Einsatzstelle eingewiesenLuftretter wird mit weiterer Ausrüstung abgesetztPatient und Notarzt werden an der Einsatzstelle aufgenommenPatient und Notarzt hängen an der SeilwindePatient und Notarzt werden an der Seilwinde nach oben gezogen
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