Bergwacht-Bergemesse 2015 auf der Kampenwand

Bergmesse der Bergwacht Wasserburg am 03.Oktober, 10:30

Liebe Freunde der Bergwacht Wasserburg ,
Wir dürfen euch alle herzlich einladen an der traditionellen Bergmesse der Bergwacht Wasserburg auf der Kampenwand am Gedächtniskreuz vor der Bergwachthütte teilzunehmen. Wir feiern mit euch einen besonderen Anlass: Unsere Bereitschaft existiert seit 85 Jahren und seit 75 Jahren unsere Hütte! Um 10:30 Uhrbeginnt die Messe, die uns wieder Herr Prälat Hans Lindenberger liest. Die Messe sowie der anschließende Almkirta werden musikalisch von der Turmbläsergruppe der Stadtkapelle Wasserburg umrahmt. Wir freuen uns, euch alle nach der Messe mit Getränken, Gulaschsuppe, Brotzeit sowie Kaffee und Kuchen bewirten zu dürfen.

Eure Bergwacht Wasserburg

Verletzte Wanderin auf der Sulten-Nordseite

Am vergangenen Sonntag, dem 10. September wurde unsere Dienstmannschaft gegen 14:50 Uhr zu einer verunfallten Wanderin auf der Sulten-Nordseite alarmiert.

Eine 63-jährige Frau aus Rheinland-Pfalz war im Abstieg rund 100 Meter oberhalb der Kapelle „Bei unserer Lieben Frau“ auf einer kleinen Felsstufe ausgerutscht und hatte sich schwer am Sprunggelenk verletzt. Ihr Begleiter alarmierte die Bergwacht, da die Frau nicht mehr gehfähig war.

Vier Mann rückten mit dem ATV und der Gebirgstrage von oben aus, zwei Kameraden der Bergwacht Aschau fuhren wenig später vom Tal aus zum Ende der Straße an der Kapelle. Die Patientin wurde durch die zuerst eintreffenden Bergwachtmänner versorgt und mit einer Beinschiene in die Gebirgstrage gelagert. Gemeinsam transportierte man die Frau ca. 200m über den Waldweg zum Bergrettungsfahrzeug und im Anschluss nach Aschau, wo sie an den Landrettungsdienst übergeben wurde. Die weitere Versorgung erfolgte in einer nahe gelegenen Klinik. Sechs Mann waren rund eineinhalb Stunden im Einsatz.

Zwei Einsätze am ersten Ferienwochenende

Am vergangenen Samstag 29.07.23 wurde unsere Dienstmannschaft gegen 17:30 Uhr zu einer gestürzten Mountainbikerin alarmiert. Eine vierköpfige Familie aus dem Landkreis befuhr mit dem Rad die Straße von der Steinlingalm Richtung Aschau, als die 26-jährige Tochter während eines starken Regengusses im Bereich Goriloch schwer stürzte. Drei Mann aus dem Vorsorgedienst übernahmen die Erstversorgung der verletzten Frau, lagerten diese schonend auf einer Vakuummatratze und kümmerten sich um den Wärmeerhalt der mittlerweile vollständig durchnässten und bereits leicht unterkühlten Patientin. Der Transport der vier Personen ins Tal erfolgte mit dem Wasserburger Bergwachtfahrzeug und dem hinzualarmierten Fahrzeug der Bergwacht Aschau. Den Transport in die Klinik nach Prien übernahm der Landrettungsdienst.

Sechs Einsatzkräfte waren rund eineinhalb Stunden im Einsatz.

Am Sonntag 30.07. gegen 14:30 Uhr alarmierte die Wirtin der Schlechtenbergalm zu einem 62-jährigen Gast aus Baden-Württemberg. Dieser war kurz zuvor gestürzt und konnte aufgrund einer Kreislaufschwäche den Abstieg nicht mehr selbständig fortsetzen. Zwei Bergwachtler fuhren den Mann mit dem Bergwachtfahrzeug ins Tal, wo er sich selbst in ärztliche Behandlung begab.

Der Einsatz war nach einer Stunde beendet.

ATV im Einsatz

Wanderer mit Kreislaufproblemen und gestürzter Mountainbiker

Am vergangenen Sonntag, dem 23.07. rückte unsere Dienstmannschaft zu zwei Notfällen kurz hintereinander aus.

Um 11:45 Uhr alarmierte die Rettungsleitstelle zu einem Notfall an der Sonnenalm. Ein 59-jähriger Wanderer aus dem Allgäu mit akuten Kreislaufproblemen benötigte medizinische Hilfe. Zwei Mann fuhren von der Diensthütte mit dem All Terrain Vehicle (ATV) zur Sonnenalm, versorgten den Patienten und transportierten diesen über den sog. Panoramaweg zur Steinlingalm. Der weitere Transport ins Tal zur Übergabe an den Landrettungsdienst erfolgte mit dem Wasserburger Bergwachtfahrzeug. Vier Mann waren rund eine Stunde im Einsatz.

Etwa 30 Minuten später erfolgte die nächste Alarmierung ins Gori-Loch. Ein 33-jähriger Radfahrer aus dem Landkreis war schwer gestürzt und hatte sich an der Schulter verletzt. Drei Bergwachtmänner fuhren mit dem Bergwachtfahrzeug zur Einsatzstelle und übernahmen die Erstversorgung. Aufgrund des Verletzungsbildes und starker Schmerzen wurde zur weiteren Versorgung ein Notarzt alarmiert. Der Bergwachtnotarzt der Bergwacht Rosenheim beendete gerade einen Paralleleinsatz in Aschau und konnte dadurch zeitnah von Kollegen der Bergwacht Aschau mit deren Fahrzeug auf die Kampenwand gebracht werden. Nach der weiteren notärztlichen Behandlung wurde der Patient ins Tal gebracht, an den Rettungsdienst übergeben und in die nächste Klinik gefahren. Sieben Einsatzkräfte der Bergwachten Wasserburg, Rosenheim und Aschau waren eineinhalb Stunden im Einsatz.

Patient, Bergretter und Notarzt am Bergetau von Heli 3

Abgestürzter Gleitschirmflieger an der Kampenwand

Schwer verletzt wurde am Samstag, dem 08. Juli ein 60-jähriger Gleitschirmpilot aus dem Landkreis Rosenheim an der Kampenwand.

Kurz nach dem Start unterhalb der Sonnenalm klappte der Gleitschirm des Piloten in sich zusammen, und der Mann stürzte aus ca. 20 Metern Höhe ungebremst zu Boden. Eine zufällig anwesende Krankenschwester, die den Sturz beobachtet hatte, leistete Erste Hilfe und alarmierte die Bergwacht.

Vier Mann der Wasserburger Bergwacht rückten mit Ihren Einsatz-Ebikes und dem All-Terrain-Vehicle (ATV) von der Diensthütte aus und erreichten nach nur 10 Minuten die Einsatzstelle. Der zeitgleich alarmierte Rettungshubschrauber Heli 3 aus Kufstein setzte den Notarzt kurz oberhalb ab, so dass eine schnelle medizinische Versorgung erfolgen konnte.

Der Patient wurde im Luftrettungssack verpackt, mit dem Bergetau zum Zwischenlandeplatz an der Sonnenalm transportiert und zur weiteren Behandlung ins Klinikum Traunstein geflogen.

Vier Bergretter waren rund eineinhalb Stunden im Einsatz.

Unmittelbar nach diesem Einsatz benötigte ein 30-jähriger Mountainbiker aus dem Landkreis Hilfe. Er war oberhalb der Sonnenalm mit dem Fahrrad gestürzt und hatte sich an der Schulter verletzt. Der Mann wurde vom Wasserburger Bergwachtnotarzt auf der Diensthütte versorgt und mit dem Bergwachtfahrzeug ins Tal gefahren. Der Transport zur weiteren Versorgung erfolgte ins Klinikum nach Rosenheim.

Patient, Bergretter und Notarzt am Bergetau von Heli 3
Patient, Bergretter und Notarzt am Bergetau von Heli 3
Polizei zur Unfallaufnahme an der Steinlingalm
Polizei zur Unfallaufnahme an der Steinlingalm
Rettungshubschrauber Heli 3 an der Bergstation
Rettungshubschrauber Heli 3 an der Bergstation

Ein Alarm – Drei Patienten

Am Samstag, dem 10. Juni rief gegen 14:00 Uhr der Wirt der Gori-Alm auf der Wasserburger Bergwachthütte an und informierte die Dienstmannschaft, dass an der Alm ein 20-jähriger Hilfe benötige. 

Der junge Mann aus Niederbayern war umgeknickt und hatte sich am Sprunggelenk verletzt. Drei Bergwachtler fuhren mit dem Mannschaftsfahrzeug zur Gori-Alm, versorgten den Patienten mit einer Schiene und brachten ihn zum Fahrzeug. 

Zeitgleich meldete sich eine besorgte Frau bei den Bergwachtlern, dass sich ihre 10-jährige Tochter nach einem Insektenstich unwohl fühle und bat darum, mit dem Bergwachtfahrzeug ins Tal mitfahren zu können. Nach kurzer Untersuchung des Mädchens konnten die beiden ebenfalls zusteigen und fuhren mit der Bergwacht Richtung Aschau.

Auf der Fahrt ins Tal kamen die Einsatzkräfte schließlich im Kohlstattgraben unterhalb der Maisalm direkt zu einem Notfall. Ein 13-jähriges Mädchen erlitt einen Kreislaufkollaps und benötigte Hilfe. Die Eltern wollten gerade bei der Rettungsleitstelle alarmieren, als das bereits gut besetzte Einsatzfahrzeug der Wasserburger Bergwacht heranfuhr. Die Patientin wurde nach einer Erstversorgung ebenfalls ins Fahrzeug verbracht. Am Parkplatz im Tal wurde das Mädchen an den nachalarmierten Rettungswagen des Bayerischen Roten Kreuzes übergeben und zur weiteren Versorgung in die nächste Klinik gebracht.

So konnten innerhalb einer Stunde drei Patienten ins Tal gebracht werden – eine durchaus kuriose Einsatzfahrt.

Abtransport mit der Gebirgstrage

Zwei Einsätze auf der Sulten-Nordseite

Am vergangenen Feiertag (08.06.23) wurde unsere Dienstmannschaft gegen 13:45 Uhr zu einer verletzten Wanderin auf der Nordseite des Sulten alarmiert. Eine 42-jährige aus dem Landkreis Ebersberg hatte sich im Abstieg von der Kampenwand am Sprunggelenk verletzt und konnte den Weiterweg nicht mehr selbständig fortsetzen. Fünf Mann rückten mit der Gebirgstrage von der Kapelle „Bei unserer lieben Frau“ zur Einsatzstelle aus, die sich etwa 200 Meter oberhalb im Wald befand. Die Verletzung wurde geschient und versorgt – der Abtransport erfolgte mit der Trage in ca. 20 Minuten zum Bergwachtfahrzeug und mit diesem diesem ins Tal nach Aschau.

Bereits am 27.05. kam es an gleicher Stelle zu einem für die Bergwacht nicht ganz alltäglichen Einsatz. Ein Ehepaar war mit seinem Hund ebenfalls im Abstieg von der Kampenwand, als der 40 kg schwere American Akita an einer kleinen Felsstufe über seine Leine stolperte und sich bei dem Sturz einen Hinterlauf brach. Glücklicherweise befand sich an dem Tag ein Lawinenhundeführer der Bergwacht Wasserburg in der Dienstmannschaft. Die Versorgung konnte so fachmännisch erfolgen und der Hund mit dem All Terrain Vehicle (ATV) sicher ins Tal gebracht werden. Die Besitzer brachten den Hund zur weiteren Versorgung in die Tierklinik.

Einsatzfahrt mit ATV

Mountainbiker mit Schulterverletzung am Reitweg

Am Sonntag, dem 23.04.23 wurde unsere Dienstmannschaft gegen 13:50 Uhr zu einem verunfallten Radfahrer alarmiert.

Eine Gruppe Mountainbiker befuhr den Reitweg talwärts in Richtung Aschau. Kurz vor dem Ziel kam ein 40-jähriger Mann aus dem Landkreis Rosenheim zu Sturz und verletzte sich schwer an der Schulter. Zwei Einsatzkräfte und der Wasserburger Bergwachtnotarzt rückten von der Bergwachthütte mit dem ATV zur Einsatzstelle aus. Da sich der Unfallort auf 850 Metern Höhe nur wenig oberhalb der Einsatzwache der Bergwacht Aschau befand, rückten parallel zwei Kräfte der Bergwacht Aschau von unten aus und führten eine Gebirgstrage mit.

Der Patient wurde notärztlich versorgt und von den Bergwachtlern gemeinsam in der Gebirgstrage einige Hundert Meter zur dortigen Skipiste gebracht, von wo der weitere Transport mit dem Einsatzfahrzeug ins Tal erfolgen konnte. Der Mann wurde in Aschau dem Rettungsdienst übergeben und in die nächste Klinik gebracht. Fünf Einsatzkräfte der Bergwachten Wasserburg und Aschau und der Wasserburger Bergwachtnotarzt waren rund 2,5 Stunden im Einsatz.

Christoph 14 im kurz vor der Landung an der Sonnenalm Foto: Steinlen

Sprunggelenksfraktur an der Sonnenalm

Am vergangenen Ostermontag 10.04.23 wurde unsere Dienstmannschaft gegen 11:00 Uhr zu einer verletzten Person nahe der Sonnenalm alarmiert. Eine 66-jährige Urlauberin aus Norddeutschland war auf dem Weg von der Bergstation der Kampenwandseilbahn zur Sonnenalm ausgerutscht und hatte sich das Sprunggelenk gebrochen.

Zwei Mann stiegen von der Diensthütte zur Sonnenalm und versorgten die Patientin, zwei Mann der Bergwacht Aschau fuhren unterstützend von Aschau mit der Seilbahn zur Bergstation.

Zur Schmerzbekämpfung und für einen schnellen und schonenden Abtransport wurde der Notarzt mit dem Traunsteiner Rettungshubschrauber Christoph 14 angefordert. Nach ärztlicher Versorgung wurde die Patientin ins Klinikum Traunstein geflogen.

Vier Einsatzkräfte waren rund zwei Stunden im Einsatz.

Bildquelle: Steinlen

Christoph 14 im Landeanflug an der Sonnenalm Foto: Steinlen
Christoph 14 im Landeanflug an der Sonnenalm Foto: Steinlen
221023_geologische_Wanderung_Kampenwand

Ausbildung Naturschutz und Gebietskunde

Am 23. Oktober 2022 fand unter fachkundiger Führung unseres Mitglieds und Dipl.-Geologen Korbinian Schmid an der Kampenwand die jährliche Naturschutzwanderung der Bergwacht Wasserburg unter dem Motto „Geotope im Dienstgebiet“ statt. Dazu trafen sich 12 interessierte Bergwachtlerinnen und Bergwachtler am Parkplatz in Hintergschwendt. Die Wanderung führte vorbei an der Wasserfassung der Aufschlagswasser-Leitung für die ehemalige Soleleitungs-Pumpstation in Bernau zum ersten Geotop, dem Zwölferturm. Der auch als Gederer Pfeiler bezeichnete, imposante Felsturm besteht wie die Gedererwand und die Kampenwand aus Wettersteinkalk und bildet die nördliche Begrenzung der sogenannten Kampenwandmulde. Der Wettersteinkalk wird an der Gedererwand von weichen Mergelgesteinen unterlagert. Dieser Untergrund gibt langsam nach, wodurch der Zwölferturm sich zunehmend von der Gedererwand abspaltet.

Danach ging es vorbei an dem aus Hauptdolomit aufgebauten Sulten zum Dolinenfeld im Roßboden, in der Nähe der Gederer Alm. Die Dolinen sind durch Lösungsvorgänge (Auslaugung) von Gips in den hier verbreiteten Raibler Schichten entstanden.

Die Naturschutzwanderung führte weiter über das Kaufmann-Gedenkkreuz auf die Südseite der Kampenwand und von dort zum Ostgipfel. Die Schichten des Wettersteinkalks wurden hier an der Südseite der Kampenwandmulde im Zuge der Alpenfaltung stark verformt und steil aufgestellt. Der Abstieg vom Gipfel erfolgte über den Normalweg durch die Kaisersäle. Diese enge, verwinkelte Schlucht durchzieht die stärker zerbrochenen und zerrissenen Bereiche zwischen den Gesteinsbänken im östlichen Teil der Kampenwand. An die Kaisersäle schließt sich im Westen das sogenannte Schneeloch an, ein tiefer Bergzerreißungs-Spalt im Gipfelkamm, der häufig bis in den Sommer hinein mit Schnee gefüllt ist.

Kurz vor dem Erreichen der Bergwachthütte wurde noch am letzten Geotop der Naturschutzwanderung, den Steinlingfelsen, Halt gemacht. Bei den Felsblöcken handelt es sich nicht – wie vielfach vermutet – um Felssturzmaterial aus dem Bereich des Gipfelkamms der Kampenwand, sondern um an Ort und Stelle herausgewitterte Gesteinsbänke eines löchrigen Dolomitgesteins der Raibler Schichten.

Nach der ausführlichen Wanderung gab es dann auf der Diensthütte der Bergwacht Wasserburg die wohlverdiente Stärkung in Form von Brezen und Weißwürsten.

Gegen 13:30 Uhr wurde die Dienstmannschaft dann zu einem verunfallten Wanderer auf dem Weg vom Gipfel der Gedererwand zum Roßboden alarmiert. Ein 48-jähriger Mann aus dem Landkreis Traunstein war auf dem schmalen Wanderweg ausgerutscht und hatte sich die Schulter ausgerenkt. Drei Einsatzkräfte rückten zu Fuß zum Unfallort aus und übernahmen die Erstversorgung. Das Angebot einer schnellen und schonenden Hubschrauberbergung lehnte der Patient dankend ab und stieg stattdessen mit den Bergwachtlern zu Fuß in ca. 45 Minuten Gehzeit zur Straße unterhalb der Steinlingalm auf. Von dort bestellte die Bergwacht einen Rettungswagen und den Landrettungsnotarzt nach Hintergschwendt und fuhr den Mann mit dem Bergwachtfahrzeug ins Tal. Der Notarzt versorgte den Patienten weiter und begleitete den Mann in das nächste Klinikum.

Vier Einsatzkräfte waren ca. 2 Stunden lang im Einsatz.

Kampenwandmulde_Profil
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