Abseilen der Gebirgstrage zum Unfallort

Sturz in steiles Waldgelände

Zu zwei Einsätzen wurde die Wasserburger Bergwacht am gestrigen Sonntag gerufen.

Gegen 13:00 Uhr verletzte sich ein 13-jähriger Rosenheimer beim Abstieg von der Kampenwand am Sprunggelenk, so dass er den Abstieg von der Steinling-Alm nicht mehr antreten konnte. Die Dienstmannschaft der Bergwacht Wasserburg brachte den jungen Mann und seine Eltern mit dem Auto ins Tal, von wo die Familie zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus fuhr.

Auf dem Rückweg zur Diensthütte folgte kurz vor 15:00 Uhr der nächste Alarm.
Eine 77-jährige Wanderin aus dem Landkreis Landsberg am Lech war auf der Nordseite des Sulten ausgerutscht und neben dem Wanderweg circa 40 Meter über steiles und felsdurchsetztes Waldgelände in einen Graben gestürzt. Ein Wasserburger Bergwachtmann, der zufällig zeitgleich an der Unfallstelle eintraf stieg zusammen mit einem Passanten zu der Schwerverletzten ab, leistete Erste Hilfe und alarmierte seine Kollegen. Die Wasserburger Dienstmannschaft stieg zu acht mit zwei 100-Meter-Seilen, Flaschenzug und Material zur medizinischen Versorgung von oben zum Einsatzort ab. Sechs Kollegen der Bergwacht Aschau stiegen parallel zusammen mit dem Rosenheimer Bergwacht-Notarzt von unten zur Patientin auf. Die Frau wurde notärztlich versorgt, in einer Vakuummatratze gelagert und mittels Flaschenzug rund 40 Meter über steiles Gelände zum Wanderweg aufgezogen. Von dort ging es – weiterhin seilgesichert – mit der Gebirgstrage zur nächsten Forststraße, von wo der weitere Transport ins Tal mit dem Bergwachtfahrzeug erfolgen konnte. Im Tal wurde die Verunfallte vom Landrettungsdienst in die nächste Klinik gebracht.

Acht Einsatzkräfte der Bergwacht Wasserburg, sechs Mann der Bergwacht Aschau und der Rosenheimer Bergwacht-Notarzt waren mehr als drei Stunden im Einsatz.

Abseilen des Patienten mit der Gebirgstrage

Verletzter Wanderer an der Kampenwand

Am vergangenen Samstagmittag (27.08.22) wurde die Dienstmannschaft der Bergwacht Wasserburg zu einem Notfall an der Kampenwand alarmiert. Ein 60-jähriger Wanderer aus Baden-Württemberg war am Eingang der sog. Kaisersäle unter dem Ostgipfel der Kampenwand über eine rund 10 Meter hohe Felsstufe gestürzt und konnte – mittelschwer verletzt – nicht mehr absteigen.

Zum Unfallzeitpunkt herrschte oberhalb von 1.400 Metern dichter Nebel, so dass an eine schnelle Hubschrauberrettung nicht zu denken war.

Abseilen des Patienten mit der Gebirgstrage

Zwei Bergwachtmänner stiegen zur Erstversorgung zu dem Mann auf und forderten zur weiteren Behandlung den Bergwacht-Notarzt aus dem Tal nach. Drei Mann der Bergwacht Aschau brachten mit ihrem Fahrzeug den Notarzt der Bergwacht Rosenheim zur Steinlingalm und stiegen mit fünf weiteren Wasserburger Bergwachtlern zur Unfallstelle auf. Hierbei wurden eine Gebirgstrage, der Bergrettungssack mit Vakuummatratze und zwei mal 200 Meter Dyneemaseil zum Patienten gebracht.

Nach der erweiterten Versorgung durch den Notarzt wurde der Verletzte mit der Gebirgstrage am Seil bis zur Steinlingalm abgelassen. Zwischenzeitlich lichtete sich der Nebel, so dass der nachgeforderte Rettungshubschrauber Christoph 14 die Alm erreichen und den Verunfallten zur weiteren Behandlung ins Traunsteiner Klinikum fliegen konnte.

Sieben Mann der Bergwacht Wasserburg, drei der Bergwacht Aschau und der Rosenheimer Bergwachtnotarzt waren zweieinhalb Stunden lang gefordert.