Ausbildung in den Karnischen Alpen

Ausbildung in den Karnischen Alpen

In diesem Jahr führte der alljährliche Berg- und Kletterausflug der Wasserburger Bergwacht in die Karnischen Alpen rund um den Stützpunkt Rifugio Pierfortunato Calvi.
Am Freitag, dem 23. September starteten acht Bergwachtler im Kärntner Lesachtal und wanderten gemeinsam zu der jenseits der Grenze liegenden italienischen Calvi-Hütte. Von diesem Stützpunkt konnten trotz nur mäßigen Wetterverhältnissen zahlreiche schöne und anspruchsvolle Touren unternommen werden.

Am noch sonnigen Freitag wurde u.a. die Raudenspitze überschritten, die Kletterer zog es in die Pic Chiadenis Nordwand bzw. zum Südpfeiler am gleichen Berg – alles Touren im IV. und V. Schwierigkeitsgrad.

Das Wochenende bescherte starken Nebel ohne Sicht, aber Gottseidank keinen Regen, so dass am Samstag auf alten Steigen aus dem 1. Weltkrieg der Monte Avanza und die Klettersteigüberschreitung des Monte Chiadenis begangen werden konnte. Interessant waren die zahlreichen Stellungen und Bunker aus den Jahren 1917/1918 und die noch überall verstreuten Kampf- und Munitionsreste, die an diesen schrecklichen Gebirgskrieg erinnerten.

Am Sonntag folgte noch die Überschreitung des Monte Peralba, sem mit 2.694 m höchsten Gipfels des Gebietes. Mit dem Abstieg ins österreichische Lesachtal endete ein zwar nicht von gutem Wetter begleiteter aber dennoch sehr gelungener Bergwachtausflug.

Christoph 14 im Einsatz auf der Kampenwand

Langes Wochenende – Viel zu tun

(Archivbild) Die Wasserburger Bergwacht rückte am vergangenen Wochenende zu vier Einsätzen an der Kampenwand aus.

Am Samstag gegen 08:30 Uhr stieß ein Bergwachtler, der von Hintergschwendt zur Diensthütte aufstieg, auf einem Waldweg nördlich des Sulten auf zwei Radfahrerinnen, die auf dem steilen Waldweg nicht mehr weiterkamen. Die beiden Frauen aus Innsbruck folgten einer Streckenempfehlung aus dem Internet und wollten mit ihren Ebikes über den Fußweg zur Steinlingalm fahren. Auf einer felsigen Querung kamen Sie nicht mehr weiter und waren über die Hilfe des Bergwachtlers dankbar, der ca. eine Stunde lang beim Schieben und Tragen der Räder half und die beiden Tirolerinnen bis zur Fahrstraße an der Schlechtenbergalm begleitete.

Um 18:00 Uhr wurde die Dienstmannschaft zu einem gestürzten Ebike-Fahrer alarmiert. Ein 35-jähriger Mann aus der Oberpfalz kam zwischen Staffelstein und Steinling-Alm mit seinem Fahrrad zu Sturz, rutschte mehrere Meter ab und zog sich eine Kopfverletzung zu. Die Bergwacht versorgte den Patienten und fuhr ihn mit dem Bergwachtfahrzeug ins Tal. Ein Rettungswagen brachte ihn zur weiteren Versorgung in die Klinik nach Prien. Drei Bergwachtmänner waren eineinhalb Stunden im Einsatz.

Am Sonntag um 13:00 Uhr der nächste Alarm: Ein 52-jähriger Mountainbiker aus dem Landkreis war bei der Abfahrt von der Gori-Alm gestürzt und mit einer Kopfverletzung liegengeblieben. Drei Bergwachtler übernahmen die Versorgung und brachten den Mann nach Aschau, von wo er mit dem Rettungsdienst in die nächste Klinik gebracht wurde.

Gegen 16:00 Uhr benötigte ein 30-jähriger Mann aus dem Landkreis die Hilfe der Bergwacht. Aufgrund einer Knieverletzung war für ihn der Weg von der Steinling-Alm ins Tal nicht mehr aus eigener Kraft möglich. Die Bergwacht versorgte den jungen Mann und brachte ihn mit dem Fahrzeug ins Tal, wo Freunde die weitere Fahrt ins Krankenhaus organisierten. Vier Bergwachtmänner waren am Sonntag rund zweieinhalb Stunden im Einsatz.

Abgerutschtes Auto: Sicherungsarbeiten durch die Feuerwehr und Bergwacht

Technische Hilfeleistung der Bergwacht – Ein nicht alltäglicher Einsatz

Zu einem nicht alltäglichen Einsatz wurde die Bergwacht Wasserburg um 09:30 Uhr am gestrigen Sonntag, 10.07.22, gerufen.

Ein vierköpfige Urlaubergruppe aus Nordrhein-Westfalen meldete, sie seien mit Ihrem PKW von der Straße gerutscht und könnten Ihre Fahrt nicht mehr fortsetzen. Nach kurzer Rücksprache stellte sich heraus, dass die Gruppe mit Ihrem Auto die eigentlich für Publikumsverkehr gesperrte Forststraße bis zur Steinling-Alm hoch gefahren und auf dem immer schmaler werdenden Weg Richtung Bergstation der Kampenwandseilbahn seitlich abgerutscht war. Die Dienstmannschaft der Bergwacht Wasserburg rückte zur Einsatzstelle an und brachte die unzureichend bekleideten Urlauber zu Ihrer nahe gelegenen Diensthütte, da am Sonntag windiges und nebliges Wetter mit Temperaturen um die 10-Grad-Marke herrschte.

Da das Fahrzeug aus eigener Kraft nicht mehr auf die Fahrspur gebracht werden konnte, forderte die Bergwacht die Freiwillige Feuerwehr Aschau mit technischem Gerät zur Bergung des Fahrzeuges nach. Beim Materialtransport half auch die Bergwacht Aschau-Sachrang mit weiteren Fahrzeugen aus. Die Feuerwehr installierte mit insgesamt 18 Erdnägeln eine Verankerung im Almgelände und verbaute einen Greifzug mit Stahlseilen, um das Fahrzeug befreien zu können. Unter dem Fahrzeug wurde ein Hebekissen aufgebaut, das ein weiteres Abrutschen verhinderte. Mit Unterlegkeilen wurde das Fahrzeug nach und nach wieder auf den Weg zurückgebracht.

Abgerutschtes Auto auf der Kampenwand zwischen Steinlingalm und Sonnenalm
Abgerutschtes Auto auf der Kampenwand zwischen Steinlingalm und Sonnenalm

Die Feuerwehr rangierte den Renault rückwärts zurück bis zur Steinling-Alm und fuhr die Urlaubergruppe sicher zurück ins Tal.

Sechs Bergwachtler der Bereitschaften Wasserburg und Aschau-Sachrang, 15 Einsatzkräfte der Feuerwehr und eine Streifenwagenbesatzung der Polizei Prien waren rund dreieinhalb Stunden im Einsatz.

Christoph 14 im Einsatz auf der Kampenwand

Einsatz am Panoramaweg

Am vergangenen Sonntag (26.06.22) gegen 14:30 Uhr wurde die Dienstmannschaft der Bergwacht Wasserburg zu einem Rettungseinsatz an der Kampenwand gerufen. Eine 45-jährige Urlauberin war auf einer Wanderung auf der Südseite der Kampenwand gestürzt und verletzte sich am Sprunggelenk.

Zwei Bergwachtmänner fuhren mit den neuen Einsatz-E-Bikes zur Sonnenalm und stiegen von dort zu der verunfallten Frau ab. Da die Patientin nicht mehr gehfähig war und sich die Unfallstelle in steilem Waldgelände befand wurde zum Abtransport ein Rettungshubschrauber angefordert.

Der Traunsteiner Rettungshubschrauber Christoph 14 flog die Unfallstelle direkt an und setzte etwa 300 Meter entfernt per Winde die Notärztin ab. Nach ärztlicher Versorgung nahm Christoph 14 Ärztin und Patientin im Rettungssitz per Winde auf und flog direkt zur weiteren Versorgung ins Krankenhaus nach Prien.

Sieben Bergwachtler waren etwa zwei Stunden lang im Einsatz.

Sonnwendfeuer auf der Kampenwand

Arbeitsreiche Nacht auf der Kampenwand

Das hochsommerliche Wochenende vom 18. auf den 19. Juni lockte tausende Besucher auf die Kampenwand. Drei Sonnwendfeuer, an der Sonnenalm, an der Steinling- und der Gorialm, feierten bei lauen Temperaturen die längste Nacht des Jahres. Viel zu tun hab es auch für die Dienstmannschaft der Wasserburger Bergwacht.

Um 21:45 Uhr alarmierte die Integrierte Leitstelle zu einem Patienten, der mit starken Schmerzen in den Beinen nicht mehr laufen könne. Zwei Bergwachtmänner fuhren mit den Einsatz-Ebikes von der Diensthütte zur Bergstation der Kampenwandseilbahn, wo sie auf einen 57-jährigen Patienten aus dem Landkreis Traunstein trafen, der mit starken Oberschenkelkrämpfen den Abstieg nicht mehr aus eigener Kraft antreten konnte. Eine zufällig anwesende Ärztin versorgte den Mann bereits mit Medikamenten, so dass der Transport ins Tal, von der Bergwacht begleitet, mit der Seilbahn erfolgen konnte. Drei Bergwachtler waren rund eineinhalb Stunden im Einsatz.

Um 23:45 Uhr dann der zweite Alarm in dieser Nacht. Eine 44-jährige aus dem Landkreis Mühldorf hatte sich auf dem Weg von der Gori-Alm nach Hintergschwendt das Sprunggelenk gebrochen. Ein Bergwachtmann und Notfallsanitäter aus Wasserburg, der sich zufällig in unmittelbarer Nähe befand, übernahm sofort die Erstversorgung und reponierte die Fraktur. Die weitere Dienstmannschaft rückte mit dem Bergwachtfahrzeug zur Unfallstelle aus, versorgte die Patientin weitergehend medizinisch und fuhr sie zum Wanderparkplatz Hintergschwendt. Dort erfolgte die Übergabe an den Rettungsdienst und den Priener Notarzt, der die Patientin zur weiteren Behandlung in die Klinik brachte.
Fünf Einsatzkräfte der Bergwacht waren bis 01:30 Uhr im Einsatz.

Abtransport von der Kampenwand zur Steinlingalm in der Gebirgstrage

Verletzter Wanderer an der Kampenwand – Einsatz für die Bergwacht Wasserburg

Am vergangenen Sonntagnachmittag (15.05.22) wurde die Dienstmannschaft der Wasserburger Bergwacht zu einem gestürzten Wanderer alarmiert. Ein 23-jähriger Münchner war im Abstieg vom Ostgipfel der Kampenwand gestürzt und hatte sich mittelschwer verletzt.

Für die weitere Versorgung und den schonenden Abtransport wurde ein Hubschrauber mit Notarzt angefordert, aufgrund des hohen Einsatzaufkommens in der Region war zu diesem Zeitpunkt jedoch kein Rettungshubschrauber verfügbar. Die Kollegen der Bergwacht Aschau fuhren aus diesem Grund mit dem Bergwachtnotarzt der Bereitschaft Rosenheim zur Steinling-Alm und stiegen gemeinsam zum Unfallort auf. Dort wurde der Patient weitergehend versorgt, in den Bergesack verpackt und seilgesichert mit der Gebirgstrage zur Steinling-Alm gebracht.

Abtransport mit Gebirgstrage

Der Weitertransport in die nächste Klinik erfolgte mit dem Bergwachtfahrzeug. Insgesamt waren zwölf Einsatzkräfte der Bergwachten Wasserburg und Aschau und der Rosenheimer Bergwacht-Notarzt rund eineinhalb Stunden lang im Einsatz.

Aufwändiger Rettungseinsatz am Innufer – perfekte Zusammenarbeit der Rettungsdienste

Zu einem nicht ganz alltäglichen Rettungseinsatz kam es am Donnerstag gegen 12:00 Uhr am Innufer zwischen Wasserburg und Attel, unterhalb von Gern. Eine verletzte Person wurde von einer Polizeistreife bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes erstversorgt.

Aufwinchen des Patienten

Aufgrund des unzugänglichen Einsatzortes, und um einen schonenden Abtransport gewährleisten zu können, entschied sich die Rettungswagenbesatzung, einen Rettungshubschrauber und die Wasserburger Bergwacht nachzufordern.
Fünf Bergwachtler und der Wasserburger Bergwachtnotarzt waren nach rund 20 Minuten am Einsatzort, lagerten die verletzte Person in den Luftrettungsbergesack um und assistierten bei der folgenden Windenbergung.

Der Münchener Rettungshubschrauber Christoph 1 nahm den Patienten zusammen mit einem Besatzungsmitglied in einem rund 50 Meter langen Windengang auf und flog zur weiteren Versorgung in eine nahegelegene Klinik.

Zur ursprünglichen Lokalisation der Einsatzstelle war auch ein Polizeihubschrauber angeflogen, der aber wieder abdrehen konnte. In dem Einsatz waren eine Polizeistreife, eine Rettungswagenbesatzung, fünf Bergwachtmänner, der Wasserburger Bergwachtnotarzt, der Rettungshubschrauber Christoph 1 und ein Polizeihubschrauber ca. 2 Stunden lang gefordert.

Bergwachtnotarzt Dr. Schüler lobte ausdrücklich die perfekte Erstversorgung durch die Polizei und die reibungslose und professionelle Zusammenarbeit aller Beteiligten.

Aufwinchen des Patienten
Im Einsatz zusammen mit dem BRK

Gute Nachrichten!

Wenn uns Nachrichten wie diese erreichen, freuen wir uns ganz Besonders. Der schönste Lohn für unsere Arbeit!

Wir sind froh, dass alles gut ausgegangen ist!

Bergwacht mahnt zur Vorsicht

Das Interview ist am 21.02.22 im Oberbayerischen Volksblatt erschienen:

Wasserburg – Lawinenabgänge reißen alljährlich in den verschneiten
Alpen zahlreiche Menschen in den Tod, allein Anfang des Monats gab es
in Tirol rund zehn Opfer. Auch in den bayerischen Alpen gab es in dieser
Wintersaison bereits mehrere Lawinenunfälle, wie Werner Haas von der
Bergwacht Wasserburg unserer Zeitung berichtete. Eine besondere
Häufung von Lawinenunglücken sei aber nicht feststellbar. Anfang 2022
haben sich schon zwei tödliche Unfälle ereignet – auf dem Steintalhörndl
und der Hocheisspitze in den Berchtesgadener Alpen. Davor wurden 2019
zwei Menschen in Bayern Opfer von Lawinenabgängen.

„Das wichtigste für den Skitourengeher ist eine gewissenhafte
Tourenplanung“ erklärt Haas. Er stellt oft fest, dass die unter anderem im
Internet veröffentlichten , sehr detaillierten Lawinenlageberichte nicht
aufmerksam genug gelesen würden. Nur auf die Warnstufen von eins bis
fünf zu schauen, genüge nicht.

Wenn eine Lawine den Berg herabstürzt, sei dies durch den
Schneedeckenaufbau zu erklären, so Haas. Ende Januar sei sehr viel
Neuschnee auf einmal zusammengekommen, und dieser Schnee sei auf
eine eisige Altschneedecke gefallen: „Dann verbinden sich die Schichten
nicht recht, was zu Abrissen führen kann“, so der Bergwachtler. Die Zahl
der gesamten Einsätze im Einzugsbereich der Bergwacht rund um die
Kampenwand beziffert er auf acht – in den Monaten Dezember und Januar.
Darunter fällt die Bergung eines 63-jährigen Rodlers, der beim Aufstieg
einen Herzanfall hatte. Lawinenunfälle habe es in dem Zeitraum an der
Kampenwand keine gegeben. Beim jüngsten Unfall stürzte vergangenes
Wochenende ein 45-jähriger Münchner bei der Abfahrt mit seinem Rodel
in einen Bach und zog sich mittelschwere Verletzungen zu.

1000 bis 2000 Bergfans stürmen laut Haas an schönen Tagen die
Kampenwand, darunter sind nach seiner Beobachtung immer mehr
Skitourengeher. „Das ist in den letzten Jahren ein extremer Trend
geworden.“ Und er warnt: Viele Sportler würden abseits von Pisten ins
verschneite Gelände gehen, wo sie die Gefahren wegen fehlender
Bergerfahrung nicht einschätzen könnten. Manche würden es auch mit der
Ausrüstung nicht so genau nehmen, zu der ein Verschüttetensuchgerät,
eine Schaufel und eine Lawinensonde gehörten. „Diejenigen, die diese
Sachen nicht dabei haben, begeben sich in Gefahr“, mahnt der Bergwachtler.

45-jähriger Rodler stürzt in Bachlauf

Zu einem verunfallten Rodler wurde die Dienstmannschaft der Wasserburger Bergwacht am Samstag alarmiert. Ein 45-jähriger Münchner war bei der Abfahrt mit seinem Zipfelbob in einen von oben nicht einsehbaren und schneefreien Bachlauf gestürzt und hatte sich mittelschwer verletzt.

Zwei Bergwachtler und der Wasserburger Bergwacht-Notarzt fuhren mit Ski aus dem Skigebiet zur Unfallstelle nahe der Maisalm ab und übernahmen die medizinische Erstversorgung. Da eine schwerere Verletzung nicht ausgeschlossen werden konnte, erfolgte ein schonender Abtransport in die Klinik mit dem Kufsteiner Rettungshubschrauber Heli 3.

Der minderjährige Sohn des Verunfallten wurde von den Kollegen der Bergwacht Aschau mit dem Auto ins Tal transportiert.

Sechs Mann der Bergwachten Wasserburg und Aschau waren etwa eineinhalb Stunden im Einsatz