Damit unseren Patienten auch in steilem und absturzgefährlichem Gelände jederzeit schnell und sicher geholfen werden kann, führen unsere Einsatzkräfte regelmäßig Übungen durch, in denen auch komplexe Rettungen trainiert werden. Wichtig ist dabei immer das Durchspielen möglichst realistischer Einsatzszenarien.
Beispielhaft wurde am vergangenen Samstag 07.09.24 die Versorgung und der Abtransport eines abgestürzten Kletterers aus dem Steilgelände unterhalb des Staffelstein-Gipfels simuliert.
Der Schwerpunkt wurde auf ein rasches und sicheres Erreichen des Patienten und dessen Erstversorgung gelegt. Zwei Einsatzkräfte versicherten den Aufstieg und die Einsatzstelle mit Geländerseilen um ein sicheres Arbeiten am Patienten gewährleisten zu können. Der Wasserburger Bergwachtnotarzt versorgte den Patienten medizinisch. Mit Seil- und Flaschenzügen wurde die Gebirgstrage an den Einsatzort verbracht und der Patient schonend im steilen Gelände in den Bergesack mit Vakuummatratze gelagert. Mit sechs Übungsteilnehmern wurde der „Verletzte“ durch eine steile Rinne zum Wandfuß abgeseilt und mit der Gebirgstrage zur Steinling-Alm transportiert.
In einer abschließenden Nachbesprechung wurden die Abläufe nochmals diskutiert und ein positives Resümee der zweistündigen Übung gezogen.
Zu einem anspruchsvollen Felseinsatz mit glücklichem Ausgang kam es am vergangenen Samstag, dem 20.07. gegen 16:20 Uhr.
Ein sehr erfahrener und gut trainierter Kletterer aus Unterfranken, der die Route bereits aus mehreren Begehungen kannte, war in die brüchige und selten begangene Schmidkunzführe in der Nordwand des Gederer Pfeilers eingestiegen. Die Klettertour im III. Schwierigkeitsgrad führt hinter dem abgespaltenen Turm des Gederer Pfeilers durch eine höhlenartig geformte Halle auf die Ostseite der Gedererwand. Im Bereich der sog. Halle verletzte sich der 54-jährige, so dass er kurzfristig nicht mehr weiterklettern konnte und einen Notruf absetzte.
Zwei Wasserburger Bergwachtler, die sich zufällig auf einer privaten Tour auf der Nordseite der Gedererwand aufhielten, stiegen direkt nach dem Alarm zum Wandfuß auf und konnten Rufkontakt mit dem Kletterer herstellen. Fünf Einsatzkräfte der Dienstmannschaft rückten mit umfangreichem Seil- und Bergematerial von der Diensthütte an der Kampenwand von oben zur vermuteten Einsatzstelle aus, parallel war der Rettungshubschrauber Christoph 1 aus München zu dem Einsatz alarmiert.
Nach mündlicher Abklärung durch die beiden Bergwachtmänner am Wandfuß zu den Verletzungen des Kletterers, meinte dieser, den Weiterweg nun doch aus eigener Kraft fortsetzen zu können. Da nicht klar war, ob der Mann ohne Unterstützung zum Ausstieg weitersteigen konnte, stieg ein Bergwachtler zu dem Mann auf, klärte das Verletzungsmuster ab und stieg gemeinsam mit dem Verunfallten durch den zweiten Teil der Kletterroute zum Ausstieg am Gipfelgrat zur Gedererwand. Gemeinsam mit den Bergwachtmännern aus der Dienstmannschaft stieg man mit dem Kletterer ab zum Rossboden, von wo der Mann den weiteren Abstieg alleine antreten konnte.
Durch die zufällige und schnelle Abklärung der Bergwachtmänner vor Ort konnte ein aufwändiger und anspruchsvoller Rettungseinsatz mit dem Hubschrauber verhindert werden.
Sieben Einsatzkräfte waren knapp zwei Stunden im Einsatz.
Stark gefordert waren die Bergwachten Wasserburg und Aschau am vergangenen Sonntagnachmittag.
Gegen 13:30 Uhr wurden die Dienstmannschaften zu einem gestürzten Fahrradfahrer alarmiert. Ein 13-jähriger aus Baden-Württemberg war mit seinem Ebike über die Skipiste Richtung Aschau unterwegs, als er im Bereich der sog. Sonnenkurve gestürzt und mit schweren Kopfverletzungen liegengeblieben war.
Parallel rückten zwei Bergwachtmänner aus Aschau vom Tal und drei Einsatzkräfte mit dem Wasserburger Bergwachtnotarzt von der Diensthütte Kampenwand zur Unfallstelle aus. Der Patient konnte zeitnah versorgt und mit dem Bergwachtfahrzeug nach Aschau transportiert werden, wo der Rettungswagen und der Notarzt aus Prien für den weiteren Transport in die Klinik bereits auf das Eintreffen warteten. Aufgrund der Schwere der Verletzungen wurde im weiteren Verlauf der Rettungshubschrauber Heli 3 aus Kufstein angefordert, der den Patienten zur weiteren Versorgung ins Klinikum nach Salzburg flog.
Noch während des Transports nach Aschau folgte die nächste Alarmierung zu einer abgestürzten Person auf der Nordseite des Sulten. Ein 39-jähriger Urlauber aus Rumänien war im Abstieg von der Steinlingalm im steilen Waldgelände ausgeglitten und rund 30 m durch felsdurchsetztes Steilgelände abgerutscht, wodurch er sich mittelschwer verletzt hatte. Ein zufällig die Unfallstelle passierender Wasserburger Bergwachtmann übernahm die Erstversorgung und setzte die Rettungskette in Gang. Es gelang ihm, den Verunfallten durch das Waldgelände wieder auf den Weg zu bringen und versorgte den Mann bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte.
Der Wasserburger Bergwachtnotarzt fuhr unmittelbar von der Übergabe des ersten Patienten wieder Richtung Berg. Zusammen mit fünf Bergwachtlern aus Wasserburg und vier Kollegen aus Aschau transportierten sie den Patienten mit der Gebirgstrage, an einem 60 Meter langen Geländerseil gesichert, bis zur nächsten Forststraße und fuhren den Mann zur Übergabe an den Landrettungsdienst nach Aschau.
Auch auf diesem Transport folgte eine weitere Alarmierung zur Sonnenalm. Eine 61-jährige Usbekin war auf dem Weg von der Steinling- zur Sonnenalm gestürzt und hatte sich schwer am Bein verletzt. Da der Wasserburger Bergwachtnotarzt noch mit dem zweiten Patienten gebunden war, fuhr ein Bergwachtmann aus Aschau die Priener Notärztin, die sich noch für den ersten Patienten in Aschau vor Ort befand, kurzerhand per ATV auf die Kampenwand. Parallel fuhr ein Wasserburger Bergwachtmann mit dem Einsatz-Ebike zur Unfallstelle und versorgte die Patientin gemeinsam mit zwei zufällig anwesenden Bergwachtmännern aus der Ramsau bei Berchtesgaden. Nach der gemeinsamen medizinischen Versorgung entschied man sich zum schnellen und schonenden Abtransport für eine Bergung mit dem Rettungshubschrauber. Der hinzugerufene Rettungshubschrauber Christoph 14 aus Traunstein nahm die Patientin im Bergesack verpackt mit der Winde auf und flog sie zur weiteren Versorgung ins Klinikum Rosenheim.
Unmittelbar nach der Rückkehr der Einsatzkräfte zur Wasserburger Diensthütte meldete sich eine 26-jährige Frau aus dem Raum Frankfurt zur Versorgung einer Verletzung, die sie sich nach einem Sturz im Abstieg vom Kampenwand-Ostgipfel zugezogen hatte. Die Frau wurde medizinisch versorgt und konnte den Abstieg aus eigener Kraft fortsetzen.
Durch die optimale Zusammenarbeit aller Einsatzkräfte konnten innerhalb von nur viereinhalb Stunden insgesamt vier Einsätze abgearbeitet werden, die über die gesamte Kampenwand verteilt lagen.
Es waren sieben Bergwachtler aus Wasserburg, sechs Einsatzkräfte aus Aschau, zwei Rettungshubschrauber, sowie die Landrettungsdienste aus Prien für viereinhalb Stunden im Einsatz.
Seilgesicherter Abtransport mit der GebirgstrageSeilgesicherter Abtransport mit der GebirgstrageSeilgesicherter Abtransport mit der GebirgstrageSeilgesicherter Abtransport mit der GebirgstrageWindeneinsatz mit Christoph 14 in der Nähe der Sonnenalm
Das vergangene Wochenende läutete mit seinen Frühlingstemperaturen die Wandersaison ein.
Am Samstag, dem 11. Mai betreute unsere Dienstmannschaft im Sanitätsdienst den Chiemgau Trail Run, eine Berglaufveranstaltung, die in Distanzen unterschiedlicher Länge unter anderem über die Kampenwand führt.
An verschiedenen Punkten entlang der Laufstrecke postierten sich die Bergwachtler und standen in der Zeit zwischen 10:30 und 16:30 Uhr zur Sanitätsabsicherung bereit. Die knapp 800 Teilnehmer, von welchen ein Großteil die Langstrecken über die Kampenwand absolvierten, kamen sämtlich unfallfrei und ohne Zwischenfälle ins Ziel. Der Langstrecken-Sieger – ein 36-jähriger Belgier – benötigte auf der 61,1 km langen Strecke über 3.374 Höhenmeter nur 6 Stunden und 13 Minuten!
Am Sonntag, dem 12. Mai benötigte ein älteres Ehepaar aus Thüringen die Hilfe der Bergwacht. Die beiden 85-jährigen Kurgäste wollten von der Bergstation der Kampenwandbahn zurück zum Parkplatz nach Aschau wandern. Im Kohlstattgraben unterhalb der Maisalm konnten die beiden den Abstieg erschöpfungsbedingt nicht mehr aus eigener Kraft fortsetzen und setzten einen Notruf ab. Drei Mann der Wasserburger Bergwacht nahmen das Ehepaar auf, versorgten es mit Getränken und fuhren es zur Talstation nach Aschau, von wo sie selbständig den weiteren Heimweg antreten konnten.
Drei Einsatzkräfte waren rund eine Stunde im Einsatz.
Am Samstag, dem 06.04. wurden die Wasserburger Bergwachtler gegen 11:00 Uhr zu einem Fahrradsturz in der Nähe des Liftstüberls alarmiert. Eine 49-jährige aus dem Raum Passau war mit Ihrem E-Bike bei der Abfahrt von der Steinlingalm schwer gestürzt und hatte sich im Gesicht und an Schulter und Ellenbogen verletzt.
Die Frau wurde von vier unserer Einsatzkräfte versorgt und mit dem Bergwachtfahrzeug nach Hintergschwendt gebracht. Dort wurde sie an den Rettungsdienst übergeben und in die Klinik gebracht.
Vier Bergwachtmänner waren rund eineinhalb Stunden im Einsatz.
Wanderer rutscht ca. 150 Meter auf hartgefrorenem Schneefeld Richtung Gederer Alm ab.
Am Sonntag, dem 28. Januar beendete unsere Dienstmannschaft gegen 16:30 Uhr den Vorsorgedienst auf der Kampenwand und wollte gerade ins Tal fahren, als ihr auf Höhe des Sultensattels eine Frau auffiel, die sichtlich Probleme hatte, das pickelhart gefrorene und steile Schneefeld auf der Ostseite des Sulten zu queren. Ein Bergwachtler querte zu der Frau und fragte, ob Hilfe benötigt werde.
Diese berichtete, dass ihr Begleiter auf dem Schneefeld ausgerutscht war und, sich mehrfach überschlagend, ca. 150 Meter in Richtung Gederer Alm abgerutscht war. Zu dem 25-jährigen Mann aus dem Landkreis bestand Sicht- und Telefonkontakt. Es stellte sich heraus, dass dieser während des Sturzes einen Schuh verloren hatte, unverletzt sei, den Aufstieg aber über das eisige und rund 30 Grad steile Gelände aus eigener Kraft nicht mehr bewältigen könne.
Zwei Bergwachtmänner stiegen zu dem Mann ab, fanden im Abstieg den verlorenen Schuh und rüsteten den Verunfallten mit Steigeisen aus. Am kurzen Seil gesichert wurde der Mann über den steilen und eisigen Hang zurück zum Sultensattel geführt, wohin auch seine Begleiterin von einem weiteren Bergwachtmann gebracht wurde.
Im letzten Tageslicht konnten die beiden Wanderer mit dem ATV ins Tal gebracht werden, so dass ein längerer Einsatz bei Dunkelheit erfolgreich verhindert werden konnte.
Vier Einsatzkräfte waren gut 2 Stunden im Einsatz.
Aufgrund der aktuell eisigen und schwierigen Verhältnisse weist die Bergwacht darauf hin, unbedingt seine persönliche Ausrüstung an die Gegebenheiten anzupassen. Harte und steile Schneefelder können aktuell nur sicher mit Grödeln und festem Schuhwerk überquert werden.
Zum ersten Einsatz im neuen Jahr wurde die Bergwacht Wasserburg ans Innufer zwischen Zell und Wasserburg alarmiert.
Am Dienstagmorgen des 23. Januar meldete ein Anwohner, der sich auf dem Nachhauseweg befand, dass er auf dem vereisten Innuferweg eine hilflose und bereits unterkühlte Person aufgefunden habe.
Die Integrierte Leitstelle alarmierte um 01:12 Uhr die Mannschaft der Wasserburger Bergwacht, da die Einsatzstelle wegen zahlreicher umgestürzter Bäume und der eisigen Verhältnisse für den Landrettungsdienst nicht erreichbar war. Sieben Einsatzkräfte rückten – nur 12 Minuten nach Alarmierung – mit dem Bergwachtfahrzeug nach Zell aus und machten sich ausgerüstet mit Gebirgstrage, Bergesack, Lampen und Handsägen auf den Weg zur Einsatzstelle. Kurz vor 02:00 Uhr erreichte die Mannschaft den 58-jährigen Patienten aus dem südlichen Landkreis, kümmerte sich um den Wärmerhalt und verpackte ihn im Bergrettungssack. Mit der Gebirgstrage ging es durch das mehrfach durch umgestürzte Bäume blockierte Gelände zurück in Richtung Zell, wo der Rettungswagen des BRK auf die Übergabe wartete. Nach weiterer medizinischer Versorgung erfolgte der weitere Transport ins Klinikum Rosenheim.
Der Einsatz konnte gegen 03:00 Uhr beendet werden. Sieben Einsatzkräfte waren rund zwei Stunden im Einsatz.
Abtransport mit Gebirgstrage über vereisten WegAbtransport mit Gebirgstrage über umgestürzte Bäume
Bei ungewöhnlich heißem Sommerwetter mit Temperaturen knapp unter 30 Grad auch in höheren Lagen, war unsere Dienstmannschaft am Samstag, dem 12. August gleich bei vier Einsätzen gefordert.
Gegen 13:30 Uhr alarmierte die Rettungsleitstelle zu einer 27 Jahre alten Frau aus dem Raum Ludwigsburg. Zusammen mit ihren drei Begleitern wollte sie vom Wanderparkplatz in Hintergschwendt aus auf die Kampenwand wandern. Noch in der Nähe zum Auto erlitt die Frau eine Kreislaufschwäche, die medizinische Hilfe erforderte. Eine Mannschaft der Bergwacht Wasserburg rückte von der Diensthütte nach Hintergschwendt aus und übernahm die Erstversorgung. Der wenig später eintreffende Rettungswagen nahm die Patientin auf und brachte sie in die nächste Klinik.
Der Einsatz war nach rund 45 Minuten beendet.
Um 14:20 Uhr meldete sich eine Frau mit ihrer 13-jährigen Tochter direkt an der Bergwachthütte. Die Jugendliche aus Norddeutschland kämpfte mit akuten Kreislaufproblemen und konnte den Abstieg nicht mehr selbständig fortsetzen. Zwei Mann fuhren die beiden Wanderinnen mit dem Bergwachtfahrzeug ins Tal, von wo aus sie sich eigenständig in weitere medizinische Behandlung begaben.
Noch während das Bergwachtfahrzeug in Richtung Aschau unterwegs war, alarmierte die Rettungsleitstelle um 14:45 Uhr zu einem abgestürzten Gleitschirmflieger in den Nordabstürzen der Scheibenwand. Ein Wanderer hatte von einem Steig unterhalb der Möslarn-Alm einen Gleitschirmpiloten beobachtet, dessen Schirm plötzlich eingeklappt war und der aus großer Höhe zu Boden stürzte. Die genaue Örtlichkeit des Landeplatzes konnten die Melder nicht einsehen und setzten aus diesem Grund die Rettungskette in Gang.
Drei Bergwachtmänner und eine Bergwachtfrau stellten sich auf einen größeren Such- und Rettungseinsatz ein und fuhren mit umfangreichem Rettungs- und Sicherungsmaterial per ATV und Einsatz-E-Bikes zur Sonnenalm. Zwei Flugretter machten sich an der Sonnenalm für einen Überflug mit dem hinzualarmierten Rettungshubschrauber Christoph 1 aus München bereit, während zwei Einsatzkräfte als Vorhut in Richtung Scheibenwand-Nordwand liefen. Nach nur 10 Minuten Gehzeit erreichten die beiden Bergwachtler den Gleitschirmpiloten, der sich durch Ziehen seines Rettungsschirmes gerade noch vor einem Absturz retten konnte. Der Pilot konnte mit viel Glück unverletzt direkt am Wandfuß der Scheibenwand-Nordseite notlanden. Per Funk gaben die zuerst eintreffenden Einsatzkräfte Entwarnung, so dass der sich bereits im Landeanflug befindliche Rettungshubschrauber und zwei Aschauer Bergwachtmänner, die per Seilbahn auffuhren, wieder abbestellt werden konnten. Die Einsatzmannschaft begleitete den Piloten zur Möslarnalm und fuhr diesen mit dem ATV zur Bergwachhütte und per Fahrzeug ins Tal nach Aschau. Sechs Einsatzkräfte waren rund zweieinhalb Stunden lang im Einsatz.
Scheibenwand
Gegen 19:30 Uhr erreichte die Dienstmannschaft dann der letzte Notruf an diesem Tag. Ein 36 Jahre alter Wanderer aus dem Landkreis Rosenheim hatte sich oberhalb der Steinlingalm am Sprunggelenk verletzt und konnte nicht mehr selbständig absteigen. Zwei Einsatzkräfte versorgten und schienten das Bein des Mannes und brachten ihn mit dem Bergwachtfahrzeug nach Hintergschwendt. Die Fahrt zur weiteren Versorgung im Krankenhaus konnte durch den Patienten selbst organisiert werden.
Sehr positiv zu erwähnen sind die enorm schnellen Einsatzzeiten, die durch die Anschaffungen von ATV und den beiden Einsatz-E-Bikes ermöglicht wurden. Anmarschzeiten von weniger als 20 Minuten vom Rettungsstützpunkt bis zur Scheibenwand-Nordseite mit Gepäck und Rettungsmaterial sind ohne die beiden neuen geländegängigen Einsatzfahrzeuge undenkbar. Auch an dieser Stelle nochmal großen Dank an die Fahrradwelt Huber in Wasserburg, die mit Ihrer großzügigen Spende von zwei hochwertigen Einsatz-E-Bikes im Wert von rund 11.000,00 EUR diesen oftmals entscheidenden Zeitvorteil erst ermöglicht hat.
Am vergangenen Sonntag, dem 23.07. rückte unsere Dienstmannschaft zu zwei Notfällen kurz hintereinander aus.
Um 11:45 Uhr alarmierte die Rettungsleitstelle zu einem Notfall an der Sonnenalm. Ein 59-jähriger Wanderer aus dem Allgäu mit akuten Kreislaufproblemen benötigte medizinische Hilfe. Zwei Mann fuhren von der Diensthütte mit dem All Terrain Vehicle (ATV) zur Sonnenalm, versorgten den Patienten und transportierten diesen über den sog. Panoramaweg zur Steinlingalm. Der weitere Transport ins Tal zur Übergabe an den Landrettungsdienst erfolgte mit dem Wasserburger Bergwachtfahrzeug. Vier Mann waren rund eine Stunde im Einsatz.
Etwa 30 Minuten später erfolgte die nächste Alarmierung ins Gori-Loch. Ein 33-jähriger Radfahrer aus dem Landkreis war schwer gestürzt und hatte sich an der Schulter verletzt. Drei Bergwachtmänner fuhren mit dem Bergwachtfahrzeug zur Einsatzstelle und übernahmen die Erstversorgung. Aufgrund des Verletzungsbildes und starker Schmerzen wurde zur weiteren Versorgung ein Notarzt alarmiert. Der Bergwachtnotarzt der Bergwacht Rosenheim beendete gerade einen Paralleleinsatz in Aschau und konnte dadurch zeitnah von Kollegen der Bergwacht Aschau mit deren Fahrzeug auf die Kampenwand gebracht werden. Nach der weiteren notärztlichen Behandlung wurde der Patient ins Tal gebracht, an den Rettungsdienst übergeben und in die nächste Klinik gefahren. Sieben Einsatzkräfte der Bergwachten Wasserburg, Rosenheim und Aschau waren eineinhalb Stunden im Einsatz.
Zu zwei Einsätzen wurde die Wasserburger Bergwacht am gestrigen Sonntag gerufen.
Gegen 13:00 Uhr verletzte sich ein 13-jähriger Rosenheimer beim Abstieg von der Kampenwand am Sprunggelenk, so dass er den Abstieg von der Steinling-Alm nicht mehr antreten konnte. Die Dienstmannschaft der Bergwacht Wasserburg brachte den jungen Mann und seine Eltern mit dem Auto ins Tal, von wo die Familie zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus fuhr.
Auf dem Rückweg zur Diensthütte folgte kurz vor 15:00 Uhr der nächste Alarm. Eine 77-jährige Wanderin aus dem Landkreis Landsberg am Lech war auf der Nordseite des Sulten ausgerutscht und neben dem Wanderweg circa 40 Meter über steiles und felsdurchsetztes Waldgelände in einen Graben gestürzt. Ein Wasserburger Bergwachtmann, der zufällig zeitgleich an der Unfallstelle eintraf stieg zusammen mit einem Passanten zu der Schwerverletzten ab, leistete Erste Hilfe und alarmierte seine Kollegen. Die Wasserburger Dienstmannschaft stieg zu acht mit zwei 100-Meter-Seilen, Flaschenzug und Material zur medizinischen Versorgung von oben zum Einsatzort ab. Sechs Kollegen der Bergwacht Aschau stiegen parallel zusammen mit dem Rosenheimer Bergwacht-Notarzt von unten zur Patientin auf. Die Frau wurde notärztlich versorgt, in einer Vakuummatratze gelagert und mittels Flaschenzug rund 40 Meter über steiles Gelände zum Wanderweg aufgezogen. Von dort ging es – weiterhin seilgesichert – mit der Gebirgstrage zur nächsten Forststraße, von wo der weitere Transport ins Tal mit dem Bergwachtfahrzeug erfolgen konnte. Im Tal wurde die Verunfallte vom Landrettungsdienst in die nächste Klinik gebracht.
Acht Einsatzkräfte der Bergwacht Wasserburg, sechs Mann der Bergwacht Aschau und der Rosenheimer Bergwacht-Notarzt waren mehr als drei Stunden im Einsatz.
Vorbereiten des BergesacksTransport der Patientin in der Gebirgstrage
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