Übergabe des Patienten für den Liegend-Transport (Quelle: Bergwacht Sachrang-Aschau)

Winterlicher Einsatz an der Kampenwand

Am Sonntag, dem 08.12. wurde unsere Dienstmannschaft gegen 13:35 Uhr zu einem Einsatz unterhalb der Steinlingalm alarmiert.

Ein 15-Jähriger, der das Wochenende zusammen mit einer Jugendgruppe auf der Kampenwand verbracht hat, hatte sich im Abstieg mittelschwer am Bein verletzt und konnte das Tal nicht mehr aus eigener Kraft erreichen.

Zwei Einsatzkräfte rückten zu Fuß zum Patienten aus, versorgten ihn medizinisch und kümmerten sich um den Wärmeerhalt.

Parallel fuhren die Kollegen der Bergwacht Sachrang-Aschau mit ihrem Einsatzfahrzeug den Notarzt der Bergwacht Rosenheim vom Tal aus ins Goriloch. Mit dem Quad der Wasserburger Bergwacht brachte man den Jugendlichen sitzend über die verschneite Straße zum vereinbarten Übergabeort, so dass er vom Notarzt begleitet ins Tal und vom Landrettungsdienst ins Klinikum Rosenheim gebracht werden konnte.

Acht Bergwachtmänner der Bereitschaften Wasserburg und Sachrang-Aschau, sowie der Rosenheimer Bergwachtnotarzt waren rund zwei Stunden im Einsatz.

Bildquelle: Bergwacht Sachrang-Aschau

Rettungshubschrauber Christoph 14

Sturz in den Kaisersälen

Am vergangenen Freitag, dem 01.11.24 wurde unsere Dienstmannschaft um 15:00 Uhr zu einer verletzten Wanderin alarmiert.

Eine 68-jährige Frau aus Mittelfranken befand sich auf dem Abstieg vom Ostgipfel der Kampenwand, als sie in den Kaisersälen stolperte und über eine 2-3 Meter hohe Felsstufe stürzte. Die Frau wurde bei dem Sturz mittelschwer verletzt und konnte den Abstieg nicht mehr fortsetzen.

Drei Wasserburger Bergwachtmänner stiegen zu der Verletzten auf, parallel nahm der Rettungshubschrauber Christoph 14 aus Traunstein einen Luftretter der Bergwacht auf und setzte ihn zusammen mit dem Notarzt per Winde an der Einsatzstelle ab. Nach notärztlicher Versorgung wurde die Patientin im Rettungssitz vom Hubschrauber aufgenommen und in die Klinik nach Prien geflogen. Die Bergwacht begleitete die Angehörigen zur Steinlingalm und fuhr sie mit dem Auto zurück ins Tal.

Sechs Einsatzkräfte waren rund eineinhalb Stunden im Einsatz.

Bergwacht trotzt dem Nebel, der Kälte und dem Wind

Wieder einmal kein Wetterglück hatten die Wasserburger Bergwachtler mit ihrer Bergmesse am 03. Oktober 2024 auf der Kampenwand. Und gerade wohl deshalb haben die Verantwortlichen um die Vorstände Fabian Posch und Florian Zwingler schon vorher entschieden, die Veranstaltung trotz der Wetterkapriolen durchzuführen.

Pater Anton Dimpfmaier aus Gars, der familiäre Beziehungen in die Bergwacht hinein hat, zelebrierte den Gottesdienst auf der Parkfläche direkt oberhalb der Diensthütte. Dort waren die vom Tal herauf- oder von der Seilbahn herüber gewanderten Gäste sowie die Gastgeber von der Bergwacht etwas vor dem kalten Nordostwind geschützt.

In seiner der Witterung entsprechend angepassten kurzen Predigt ging der Pater aus Gars auf die Inhalte des Evangeliums und der Lesung zum Erntedankfest ein. „Es ist nicht alles nur einfach so da, was wir so haben“ meinte Pater Dimpflmaier. Ebenso wie die Frauen und Männer der Bergwacht auch nicht nur einfach so da sind. Viel Zeit müssen sie investieren, damit sie für ihre Einsätze hervorragend gut ausgebildet und trainiert sind. Musikalisch schön begleitet wurde der Gottesdienst von fünf jungen Bläsern der Wasserburger Stadtkapelle. Danach blieben die – leider nicht allzu vielen – Besucher noch rund um die Hütte unter den zwei Pavillons sitzen und ließen sich die heiße Gemüsesuppe schmecken. Wer es etwas fleischiger wollte, bekam als Einlage Wiener Würstel dazu. Zusätzlich war das Kuchenangebot wieder einmal „gipfelmäßig“. Bis dann der kalte Wind doch zum Heimweg aufforderte, verging wohl auch deshalb noch eine schöne und gesellige Zeit. 

Interessante Übung am Staffelstein – Szenario: Abgestürzter Kletterer, Abtransport aus steilem Absturzgelände

Damit unseren Patienten auch in steilem und absturzgefährlichem Gelände jederzeit schnell und sicher geholfen werden kann, führen unsere Einsatzkräfte regelmäßig Übungen durch, in denen auch komplexe Rettungen trainiert werden. Wichtig ist dabei immer das Durchspielen möglichst realistischer Einsatzszenarien.

Beispielhaft wurde am vergangenen Samstag 07.09.24 die Versorgung und der Abtransport eines abgestürzten Kletterers aus dem Steilgelände unterhalb des Staffelstein-Gipfels simuliert.

Der Schwerpunkt wurde auf ein rasches und sicheres Erreichen des Patienten und dessen Erstversorgung gelegt. Zwei Einsatzkräfte versicherten den Aufstieg und die Einsatzstelle mit Geländerseilen um ein sicheres Arbeiten am Patienten gewährleisten zu können. Der Wasserburger Bergwachtnotarzt versorgte den Patienten medizinisch. Mit Seil- und Flaschenzügen wurde die Gebirgstrage an den Einsatzort verbracht und der Patient schonend im steilen Gelände in den Bergesack mit Vakuummatratze gelagert. Mit sechs Übungsteilnehmern wurde der „Verletzte“ durch eine steile Rinne zum Wandfuß abgeseilt und mit der Gebirgstrage zur Steinling-Alm transportiert.

In einer abschließenden Nachbesprechung wurden die Abläufe nochmals diskutiert und ein positives Resümee der zweistündigen Übung gezogen.

Sprunggelenksverletzung am Münchner Haus – Windenbergung mit Christoph 14

Am Montag, dem 23.09. wurde die Bergwacht gegen 16:30 Uhr zu einem verletzten Wanderer an der Kampenwand alarmiert. Ein 66-jähriger Urlauber aus Dresden war unterhalb des Münchner Hauses gestürzt und hatte sich schwer am Bein verletzt.

Ein Wasserburger Bergwachtmann, der zufällig gerade an der Diensthütte war, fuhr mit dem All Terrain Vehicle (ATV) zu dem Verletzten und konnte so nur wenige Minuten nach Alarmierung bereits die Erstversorgung übernehmen. Zum schonenden Abtransport in die Klinik wurde der Rettungshubschrauber Christoph 14 aus Traunstein angefordert, der den Patienten im Rettungssitz gesichert per Winde aufnahm.

Fünf Einsatzkräfte der Bergwacht Sachrang-Aschau fuhren mit deren Bergwachtfahrzeug vom Tal aus zur Steinlingalm und brachten die Ehefrau des Verletzten ins Tal. Durch die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten konnte der Einsatz in weniger als einer Stunde beendet werden.

Bergmesse Bergwacht Wasserburg 2023

Bergmesse der Bergwacht Wasserburg am 03.Oktober, 10:30 Uhr

Zur Gedenk-Bergmesse auf der Kampenwand lädt die Wasserburger Bergwacht-Bereitschaft wieder alle Bergwanderer, Kletterer, Mountainbiker und sonstigen Bergbegeisterten am Donnerstag den 3. Oktober um  10 Uhr 30 an der Diensthütte unterhalb der Steinling-Almen ein. Zelebrant in diesem Jahr ist Pater Dr. Anton Dimpflmaier aus Gars.

Musiker von der  Turmbläsergruppe der  Wasserburger Stadtkapelle gestaltet die Messe mit Chorälen und Liedern aus dem Gotteslob der Erzdiözese. Wer mitsingen will, findet im Rucksack vielleicht noch Platz für dieses Gesangbuch.

Beim anschließenden Almkirta rund um die Hütte  der Wasserburger Bergwacht werden die Musiker noch über die Mittagszeit bei einer Brotzeit und Getränken zur Unterhaltung aufspielen. Erstmals wird heuer eine bergsteiger-gerechte vegetarische Gemüsesuppe auf dem Speiseplan stehen. „Den Gottesdienst mit dem Almkirta wollen wir bei jedem Wetter stattfinden lassen“ sagten Fabian Posch und Florian Zwingler, die beiden Bereitschaftsleiter der Wasserburger Bergwacht-Bereitschaft.

Auf euer Kommen freuen sich die Wasserburger Bergwachtler

Christoph 14 im Landeanflug

Wanderer mit Beinverletzung – Windeneinsatz an der Gederer Wand

Zur Versorgung eines verletzten Wanderers wurde unsere Dienstmannschaft gegen 13:45 Uhr am 08. September alarmiert.

Ein 31-jähriger Mann aus München war kurz unterhalb des Gipfels der Gederer Wand gestürzt und hatte sich schwer am Sprunggelenk verletzt. Aufgrund der schlechten Handyverbindung war der genaue Standort zunächst nicht genau feststellbar, weshalb zwei Einsatzkräfte zunächst mit den Einsatz-Ebikes zum Roßboden fuhren und den Weg unterhalb des Zwölferturms absuchten. Ein weiterer Bergwachtmann stieg zusammen mit dem Wasserburger Bergwachtnotarzt Richtung Gederergipfel auf und erreichte nach ca. 30 Minuten die Einsatzstelle.

Die beiden Bergwachtmänner versorgten den verletzten Wanderer medizinisch und forderten zum schnellen und schonenden Abtransport einen Rettungshubschrauber mit Winde an.

Der Traunsteiner Rettungshubschrauber Christoph 14 landete auf der Straße unterhalb der Steinlingalm zwischen, nahm einen weiteren Wasserburger Luftretter auf und setzte diesen zusammen mit dem Hubschraubernotarzt an der Einsatzstelle ab. Im Rettungssitz gesichert wurde der Patient direkt in den Hubschrauber gewincht und ins Krankenhaus nach Prien geflogen.

Da die Funkverbindung im Gebiet um die Gederer Wand erfahrungsgemäß sehr schlecht funktioniert fuhren zur Unterstützung drei Aschauer Kollegen zur Steinlingalm und bauten dort ein Funk-Gateway auf, um so die reibungslose Kommunikation zu sichern.
Sieben Einsatzkräfte waren rund zwei Stunden lang im Einsatz.

Bereitschaftsausflug in die Westlichen Julischen Alpen – Alpinwochenende auf dem Rifugio Pellarini

Der diesjährige Bereitschaftsausflug führte 15 Teilnehmer für ein verlängertes Wochenende vom 09. bis zum 11. August ins italienische Tarvisio und auf das gemütliche Rifugio Pellarini in der Wischberggruppe der Julischen Alpen.

Drei unvergessliche Bergtage wurden in den umliegenden Wänden und auf langen Graten verbracht, so dass sich auch die Tourenausbeute durchaus sehen ließ. Neben Bergtouren, wie der Überschreitung der Cima di Cacciatore oder dem Sentiero Chersi aus der Saisera zum Großen Nabois wurden alpine Klettertouren, wie der Holznerkamin an der Media Vergine, sowie deren Nordostwand, die Nordkante der Korspitze, die Nordwand der Kleinen Korspitze, die Nordwand des Gamsmutterturms und die Nordostschlucht des Wischbergs in Angriff genommen.

Abseits des Dienstgeschehens bietet der jährliche Alpinausflug die Möglichkeit gemeinsam bergzusteigen, zu klettern und die Gemeinschaft zu pflegen. Gemeinsame große Bergtouren in dieser Konstellation und Gruppengröße – der jüngste Teilnehmer war 17, der älteste 77 Jahre alt – sind nicht alltäglich und sind sicherlich etwas Besonders.

Gederer Wand / Zwölferturm

Anspruchsvoller Felseinsatz am Gedererpfeiler

Zu einem anspruchsvollen Felseinsatz mit glücklichem Ausgang kam es am vergangenen Samstag, dem 20.07. gegen 16:20 Uhr.

Ein sehr erfahrener und gut trainierter Kletterer aus Unterfranken, der die Route bereits aus mehreren Begehungen kannte, war in die brüchige und selten begangene Schmidkunzführe in der Nordwand des Gederer Pfeilers eingestiegen. Die Klettertour im III. Schwierigkeitsgrad führt hinter dem abgespaltenen Turm des Gederer Pfeilers durch eine höhlenartig geformte Halle auf die Ostseite der Gedererwand. Im Bereich der sog. Halle verletzte sich der 54-jährige, so dass er kurzfristig nicht mehr weiterklettern konnte und einen Notruf absetzte.

Zwei Wasserburger Bergwachtler, die sich zufällig auf einer privaten Tour auf der Nordseite der Gedererwand aufhielten, stiegen direkt nach dem Alarm zum Wandfuß auf und konnten Rufkontakt mit dem Kletterer herstellen. Fünf Einsatzkräfte der Dienstmannschaft rückten mit umfangreichem Seil- und Bergematerial von der Diensthütte an der Kampenwand von oben zur vermuteten Einsatzstelle aus, parallel war der Rettungshubschrauber Christoph 1 aus München zu dem Einsatz alarmiert.

Nach mündlicher Abklärung durch die beiden Bergwachtmänner am Wandfuß zu den Verletzungen des Kletterers, meinte dieser, den Weiterweg nun doch aus eigener Kraft fortsetzen zu können. Da nicht klar war, ob der Mann ohne Unterstützung zum Ausstieg weitersteigen konnte, stieg ein Bergwachtler zu dem Mann auf, klärte das Verletzungsmuster ab und stieg gemeinsam mit dem Verunfallten durch den zweiten Teil der Kletterroute zum Ausstieg am Gipfelgrat zur Gedererwand. Gemeinsam mit den Bergwachtmännern aus der Dienstmannschaft stieg man mit dem Kletterer ab zum Rossboden, von wo der Mann den weiteren Abstieg alleine antreten konnte.

Durch die zufällige und schnelle Abklärung der Bergwachtmänner vor Ort konnte ein aufwändiger und anspruchsvoller Rettungseinsatz mit dem Hubschrauber verhindert werden.

Sieben Einsatzkräfte waren knapp zwei Stunden im Einsatz.

Quelle: Drohnenbilder, Joscha Foth

Patient wird ins Bergetau eingehängt

Sprunggelenksfraktur auf der Kampenwand-Südseite

Am Sonntag, dem 14. Juli wurde unsere Dienstmannschaft um 14:20 Uhr zu einem Einsatz auf die Südseite der Kampenwand alarmiert. Ein 45-jähriger Mann aus dem Landkreis Dillingen hatte zusammen mit seinen drei Begleitern auf einer Wanderung das Kampenwandmassiv umrundet, war auf dem Steig südlich unterhalb des Westgipfels ausgerutscht und hatte sich schwer am Bein verletzt.

Ein Begleiter setzte den Notruf ab und stieg südseitig zur Sonnenalm auf, um den drei eintreffenden Bergwachtmännern die genaue Einsatzstelle mitzuteilen. Die drei Einsatzkräfte stiegen zu dem Verunfallten ab und versorgten die Verletzungen. Aufgrund der Geländebeschaffenheit und um einen schnellen und schonenden Transport in die Klinik zu gewährleisten entschied man sich dafür, den Patienten auszufliegen. Der Tiroler Rettungshubschrauber Heli 3 aus Kufstein nahm den Patienten am Rettungstau auf, flog ihn zu einem Zwischenlandeplatz unterhalb des Kampenwand-Westgipfels und transportierte ihn zur weiteren Versorgung ins Klinikum Rosenheim.

Fünf Bergwachtmänner waren knapp zwei Stunden lang im Einsatz.

Am Samstag, dem 13. Juli benötigte eine 60 Jahre alte Frau aus Hessen die Hilfe der Bergwacht. Aufgrund eines akuten Erschöpfungszustandes konnte die Wanderin das Tal nicht mehr aus eigener Kraft erreichen und wurde von der Schlechtenberger Kapelle nach Aschau gefahren. Ein Begleiter fuhr die Dame zur weiteren medizinischen Abklärung in das nächste Klinikum.